Vor 125 Jahren brachten Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach den ersten Lkw auf den Markt. Aus dem damaligen Ladenhüter ist mittlerweile das Rückgrat des Gütertransports geworden.
Phönix aus der Asche
Vor 125 Jahren brachten Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach den ersten Lkw auf den Markt. Aus dem damaligen Ladenhüter ist mittlerweile das Rückgrat des Gütertransports geworden.
Die Entfernung zwischen Augsburg und Bad Cannstatt beträgt gut 160 Kilometer. Ende des 19 Jahrhunderts tat sich in diesen beiden Orten etwas, was den Transportverkehr für mehr als ein Jahrhundert prägen sollte. Nur wusste keiner etwas davon und die Protagonisten vermutlich am wenigsten. Im Jahr 1984 begannen Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach in Cannstatt mit der Entwicklung eines motorgetriebenen Fahrzeugs zum Transport schwerer und sperriger Güter. Zwei Jahre später war der erste Lkw fertig. Der Heckmotor leistete rund 4 PS, später dann etwa 6,6 PS und mit einer Nutzlast von 1.500 Kilogramm war der Maschinen-Lastesel durchaus ein Schwerarbeiter. Aus heutiger Sicht glaubt man, dass den Daimler das Fahrzeug aus den Händen gerissen wurde. Mitnichten. Lediglich das "British Motor Syndicate" in London griff zu. Nur ein Jahr später brachte ein gewisser Rudolf Diesel im Auftrag der Maschinenfabrik Augsburg erstmals einen Motor zum Laufen, der seinen Namen tragen und den Verkehr revolutionieren sollte. Bei den Daimler Lastkraftwagen tat sich im gleichen Jahr ebenfalls Entscheidendes: Der der Zweizylinder-Phoenix-Motor wanderte unter den Fahrersitz und das Gewicht der Nutzlast nach oben. Somit war die grundlegende Architektur der modernen Lkws geboren.
Der Dieselmotor hält Einzug
Fortan mauserten sich die beiden Gegenden zu den Epizentren der Lkw-Branche. Aber auch anderswo schossen die Lkw-Produzenten aus dem Boden: Renault, Magirus, Scania, Mack, Horch oder Büssing - um nur einige zu nennen. Die Benz-Motorlastwagen ließen schon im Jahr 1900 die heutigen Fahrzeuge erahnen und stemmten bis zu fünf Tonnen Nutzlast. Mittlerweile hatten auch die Deutschen die Vorteile der rollenden Schwerathleten erkannt und die Transporter waren aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken. Beim Treibstoff war man damals übrigens bei Weitem nicht so wählerisch wie heute: Petroleum, Benzin oder Spiritus wurde in die Tanks gefüllt.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 12. März 2021