Albrecht Graf von Goertz ließ sich in keine Schablone pressen. Der Adelige hatte seinen eigenen Kopf und wollte sich nie von Managern in seine Designs reinreden lassen. Das Resultat sind solche wunderschönen Automobile wie der BMW 507.
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Albrecht Graf von Goertz ließ sich in keine Schablone pressen. Der Adelige hatte seinen eigenen Kopf und wollte sich nie von Managern in seine Designs reinreden lassen. Das Resultat sind solche wunderschönen Automobile wie der BMW 507.
Albrecht Graf von Goertzs Leben könnte gut als Drehbuch für einen Hollywood herhalten. Der Adlige erblickte am 12. Januar 1914 in Brunkensen in der Nähe von Hannover als zweiter Sohn eines alten deutschen Adelsgeschlechts geboren. Die Kindheit auf dem elterlichen Gut verlief so malerisch, wie man sich es in einem Jugendroman vorstellt. Doch dann kam die Zäsur des Nationalsozialismus und da Albrechts Mutter eine Jüdin war, waren Repressalien vorprogrammiert. Also packte der angehende Banker seine Sachen, kehrte seiner Heimat 1936 den Rücken und ließ sich in Los Angeles nieder. Dort schlug er sich als Autowäscher durch, tunte schon damals die ersten heißen Schlitten (Hot Rods) und kritzelte schnell eigene Entwürfe auf Papier.
Begegnung auf dem Parkplatz
Das Zeichnen der Automobile war weit mehr als ein Zeitvertreib unter der heißen Sonne Kaliforniens. Bereits drei Jahre nachdem er in die USA gekommen war, schnappte er sich die Karosserie eines Mercury und transformierte sie in seinen eigenen Entwurf. Das Auto namens Paragon hatte elegant geschwungene Linien, pausbackige Kotflügel und stellte es bei der Weltausstellung 1939 in San Francisco aus. Das Automobil heischte Lobeshymnen ein und Goertz‘ Weg als Designer schien geebnet.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 15. April 2021