Die Suche nach einem Neuwagen ist durch die anhaltende Chipkrise unerquicklicher denn je. Doch auf dem Gebrauchtwagenmarkt sieht es kaum besser aus, denn die Preise haben sich in den vergangenen Monaten in ungeahnte Höhen emporgepresst. Ein Ende ist nicht absehbar.
In ungeahnte Höhen
Die Suche nach einem Neuwagen ist durch die anhaltende Chipkrise unerquicklicher denn je. Doch auf dem Gebrauchtwagenmarkt sieht es kaum besser aus, denn die Preise haben sich in den vergangenen Monaten in ungeahnte Höhen emporgepresst. Ein Ende ist nicht absehbar.
Wer im vergangenen Frühjahr noch einen fair gepreisten oder gar günstigen Gebrauchtwagen bekommen konnte, darf sich freuen. Denn seit Anfang des Jahres 2021 stiegen die Preise für Jung- und Altmetall nahezu segment- und markenübergreifend in ungeahnte Höhen. Gerade in Ländern wie Deutschland oder Österreich wurden die Gebrauchtwagen von Monat zu Monat teurer denn je. Bei besonders beliebten Modellen legten die Zahlen auf den Preistafeln sogar um 20 bis 30 Prozent zu - während das Angebot gleichzeitig dünner denn je wurde. Einziger Vorteil: immerhin haben die Gebrauchtwagen keine endlos langen Lieferzeiten. Derweil müssen nicht wenige Kunden mittlerweile mehr als ein Jahr auf das bestellte Neufahrzeug warten. Autoscout24, eine der größten Onlinebörsen Europas, verzeichnete im abgelaufenen Jahr europaweit einen Preisanstieg von acht Prozent. Gleichzeitig reduzierte sich das Angebot um elf Prozent. Auch wenn es bei den Neuwagen in der Verkaufsstatistik mittlerweile bergab geht, blieb der VW Golf auch 2021 wieder der beliebtesten Gebrauchtwagen Europas. Das machte sich auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt bemerkbar, denn die Preise kletterten 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent.
Rekordpreise bei Autoscout und Mobile
"Der Blick auf die europäischen Märkte zeigt ein ähnliches Bild wie der auf Deutschland: Die Preise steigen im zweistelligen Prozentbereich, während das Angebot europaweit sinkt", sagt Dr. Michael Luhnen, Vertriebschef bei AutoScout24, "aufgrund der Pandemie bevorzugen Verbraucher europaweit verstärkt das Auto gegenüber dem öffentlichen Nahverkehr. Die steigende Nachfrage trifft dabei auf ein reduziertes Angebot, denn durch den Halbleitermangel stehen oder standen derzeit viele Fabriken still. Wer sich eigentlich einen Neuwagen kaufen wollte, weicht zunehmend auf Gebrauchte aus."
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- Veröffentlicht: 12. Januar 2022