Sie ist mehr als vier Jahrzehnte alt und sorgt noch immer für mächtige Schlagzeilen. Trotz anhaltender Chipkrise wurden im vergangenen Jahr mehr als 41.000 G-Klassen gefertigt - mehr als je zuvor. Und dann gibt es für einige Länder gleich noch einen Bestellstopp. Pralle Auftragsbücher sorgen für mehr als zwei Jahre Lieferzeit und die Elektroversion rollt langsam an.
Auf allen vieren um die Welt
Sie ist mehr als vier Jahrzehnte alt und sorgt noch immer für mächtige Schlagzeilen. Trotz anhaltender Chipkrise wurden im vergangenen Jahr mehr als 41.000 G-Klassen gefertigt - mehr als je zuvor. Und dann gibt es für einige Länder gleich noch einen Bestellstopp. Pralle Auftragsbücher sorgen für mehr als zwei Jahre Lieferzeit und die Elektroversion rollt langsam an.
So eine Ikone hätten die anderen Premiumhersteller auch gern. Denn neidisch schaut man aus München, Ingolstadt und selbst aus Zuffenhausen nicht nach Untertürkheim oder Sindelfingen, sondern nach Graz, wo die Mercedes G-Klasse seit 1979 bei Magna Steyr gefertigt wird - mittlerweile weit mehr als 400.000 Mal. Nach einigen kleinen und größeren Modellpflegen mittlerweile in der zweiten echten Generation und mit Blick auf das erste Elektromodell, denn längst wurde bestätigt, dass die kantige G-Klasse nicht nur zu einer eigenen Submarke ausgebaut werden soll, sondern auch eine Elektrovariante und somit eine EQG-Variante bekommt, deren Studie vergangenen Herbst auf der IAA 2021 zu bestaunen war. Mercedes-Group-CEO Ola Källenius: "Wir werden die G-Klasse elektrifizieren und die CO2-Bilanz des Antriebsstrangs bei einer Modellaufrüstung deutlich verbessern."
Einst Start bei 32.000 D-Mark
Klassiker mit einer großen Geschichte gibt es im Hause Mercedes eine ganze Reihe. Doch dass aus dem ehemaligen Nutzfahrzeug abseits der Kletterpfade einmal ein derartiges Erfolgsmodell wurde, hätte Mitte der 1970er Jahre niemand erwartet. Die Nutzfahrzeug-Abteilung von Daimler entwickelte den Geländewagen Mitte der 70er Jahre gemeinsam mit Steyr-Daimler-Puch für den Einsatz in Armee- und Forst. 1975 wurde die Serienproduktion beschlossen und der erste Großkunde stand auch schon fest: Der Schah von Persien, damals Groß-Aktionär von Daimler-Benz, ordert aus dem Stand gleich einmal 20.000 Fahrzeuge. Die Revolution im Iran macht dem jedoch einen schmerzhaften Strich durch die Rechnung, doch es kommen Aufträge von Polizei und Bundesgrenzschutz sowie den Armeen aus Argentinien und der Schweiz. 1979 werden die ersten Fahrzeuge gebaut, wie bis heute im Werk Graz weitgehend in Handarbeit. An seinem Blechkleid hat sich über mehr als drei Jahrzehnte fast nichts geändert. Der Mann hinter der G-Klasse der mittlerweile verstorbene Entwicklungsleiter Erwin Wonisch, der dem Kantholz zusammen mit seinen Kollegen diesen einzigartigen Charakter gab.
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- Veröffentlicht: 10. Februar 2022