Die Entscheidung bei den PKW scheint längst getroffen: die automobile Zukunft ist elektrisch. Jetzt sieht es so aus, dass auch bei den Lastwagen die Würfel gefallen sind. Führende europäische Hersteller gehen davon aus, dass auch die LKW mittelfristig ins Elektrolager wechseln.
Elektro statt Brennstoffzelle
Die Entscheidung bei den PKW scheint längst getroffen: die automobile Zukunft ist elektrisch. Jetzt sieht es so aus, dass auch bei den Lastwagen die Würfel gefallen sind. Führende europäische Hersteller gehen davon aus, dass auch die LKW mittelfristig ins Elektrolager wechseln.
Einmal mehr geben die PKW die Schlagzahl bei der Technologie vor und die Nutzfahrzeuge rollen mit leichtem Abstand hinterher. Nachdem sich die Verbrenner in den kommenden 15 Jahren auf den meisten Märkten schrittweise zurückziehen und von Elektroantrieben ersetzt werden, könnte sich dieser Trend zumindest auch in Europa im Lastverkehr fortsetzen. Traton, Schwerlastsparte des Volkswagen Konzerns, stellt sich mit seinen verschiedenen Marken langsam darauf ein, dass auch die tonnenschweren Lastesel im kommenden Jahrzehnt zunehmend elektrisch angetrieben werden. Das würde ein Ende der Diesel-Monokultur bedeuten. Mehr als bei den privaten PKW-Kunden geht es bei Lastwagen um Unterhaltskosten, denn diese machen über die Lebenszeit hinweg einen deutlich größeren Anteil aus als die reine Anschaffung, die oftmals bei 80.000 bis 150.000 Euro pro Zugmaschine liegt.
Geringere Unterhaltskosten
Je besser die Fahrzeuge ausgelastet sind, je intensiver und regelmäßiger sie genutzt werden, umso größer wird der Energiekostenvorteil der elektrischen Laster. Nach Traton-Analysen dürfte ein schwerer Elektro-LKW in Europa bei den Gesamtkosten bereits 2025 vor einem konventionellen Diesel-Lkw liegen. Voraussetzung ist dafür eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur; in Europa ausgelegt auf die 45-minütige Pause eines Fahrers nach viereinhalb Stunden Fahrzeit. "Elektro-LKW verlieren maximal 25 Prozent ihrer Energie bis zum Rad", erklärt Andreas Kammel, bei Traton verantwortlich für die Strategie zu alternativen Antrieben, "bei Wasserstoff kommen dagegen nur 25 Prozent am Rad an und diese Umwandlungsverluste tun weh. Auch wenn sich dieser Faktor drei zukünftig reduzieren sollte, ist das nicht zu kompensieren." Keine Bauchschmerzen machen den Traton-Tüftlern dabei nach aktuellem Stand die Akkus selbst. Hier rechnet man mit leicht sinkenden Kosten und einer Nutzungsdauer, die sich ähnlich wie beim PKW parallel zur Lebensdauer des Fahrzeugs entwickeln dürfte.
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- Veröffentlicht: 10. Februar 2022