Es wird keinen Golf-Gegner von Fiat geben
Nach mehreren gefühlten Nahtod-Erfahrungen, befindet sich der Dauer-Patient Fiat wieder auf dem Weg der Besserung. Markenchef Olivier Francois offenbart, wie die Zukunft des italienischen Autobauers aussieht und was er von den E-Mobilen der Konkurrenz hält.
Die letzten Monate verliefen vergleichsweise gut für Fiat: Mit neuen Produkten, wie dem lang erwarteten Fiat 124 Spider, dem Pickup Fullback oder dem Tipo gibt der Autobauer ein kräftiges Lebenszeichen. Vor allem mit dem Tipo gelang den Italienern ein Befreiungsschlag, denn der Kompaktwagen findet in Europa ziemlich viel Anklang. Mit dem Kombi, der unlängst in den Kampf um die Geldbörsen der Kunden eingegriffen hat, soll sich die Bilanz noch verbessern. Mit dem Kompaktwagen ist den Italienern ein Überraschungs-Coup gelungen, denn er schickt sich an, die Nische der Preis-Leistungs-Autos zu besetzen, die Skoda sukzessive verlässt. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mit dem momentanen Geschäftsverlauf unzufrieden bin", strahlt Fiat-Chef Olivier Francois.
Risse im Gebälk
Trotzdem nehmen die Italiener den Fuß vom Gas. Einen neuen Punto wird es nächstes Jahr nicht geben. Auch einem Italo-Golf erteilt der smarte Manager eine Absage. "Wir sind Fiat nicht Volkswagen. Wir müssen unseren Werten treu bleiben." Die Definition welche das sind bleibt Francois nicht lange schuldig: "Was Fiat speziell macht, ist die Fähigkeit bezahlbare Autos anzubieten, die auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind." Auch eine große Mittelklasse-Limousine wird nicht am italienischen Horizont erscheinen. "Wir sind eine Klein- und Kompaktwagenmarke", stellt der Fiat-Mann klar.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 27. Oktober 2016