Gelungene Steckverbindung
In den vergangenen Jahren erfreute sich der Dreier BMW in Europa insbesondere als ebenso sportlicher wie sparsamer Diesel einer mächtigen Kundennachfrage. Bei der neuen Modellgeneration des G20 will BMW mehr Kunden auf den Hybridgeschmack kommen lassen.
Der ausgelaufene Dreier BMW war als Hybridvariante des 330e kein derartiger Volltreffer wie das betont dynamische Antriebsdoppel aus Diesel und Benziner. Diesmal wurde der Antriebsvariante des Plug-In-Hybriden vom Start mitentwickelt und diese gelungene Integration macht sich nennenswert bemerkbar. Denn bereits wer den BMW 330e auf Knopfdruck startet, hört zunächst einmal gar nichts. Los geht es im Normalfall mit entsprechend aufgeladener Batterie im reinen Elektromodus. So surrt der Elektromotor im Getriebe nahezu lautlos und der 1,8 Tonnen schwere BMW 330e beschleunigt flott vor sich hin. Wer das Fahrprogramm wechselt oder stärker aufs Gas drückt, animiert den aufgeladenen Verbrenner einzuspringen und den Vortrieb entsprechend zu beschleunigen. Der Vierzylinder ist der bekannte Zweiliter-Turbo aus dem 320i, der 135 kW / 184 PS leistet und im 330e von einem Elektromotor unterstützt wird, der immerhin 83 kW / 113 PS beisteuert, was die Gesamtleistung auf bis zu 215 kW / 292 PS und ein maximales Drehmoment von üppigen 420 Nm steigen lässt. Der Elektromotor ist dabei im Gehäuse der Achtgang-Automatik von ZF verbaut und verlängert dieses um gerade einmal 1,5 Zentimeter. Diese maximale Leistung von 292 PS ist jedoch nur in einem Extraboost von maximal zehn Sekunden verfügbar, denn sonst muss der hybride Dreier mit 252 PS auskommen. Der Extraboost sorgt für imposantes Spurten, lässt das sonst so ausgewogene Mittelklassemodell jedoch etwas angestrengt fortkommen und der Motorklang in dem zugeschalteten Sportprogramm wirkt künstlich und wenig souverän. Für den Spurt 0 auf Tempo 100 vergehen jedoch gerade einmal 5,9 Sekunden - ein guter Wert.
Geringer Verbrauch - mäßige Reichweite
Deutlich ausgewogener ist man im Normalmodus unterwegs, wo sich Verbrenner und Elektromotor nahezu unbemerkt abwechseln und je nach Lastanforderung gegenseitig unterstützen. Dabei ist die Lässigkeit des Antriebspakets besonders in der Innenstadt oder auf Landstraßen beeindruckend. Bei langsamen Tempi fährt der 330e zumeist rein elektrisch und steigert bei höheren Geschwindigkeiten und auf Pedaldruck des Fahrers den Verbrennereinsatz. Auf der Autobahn fährt sich der BMW 330e wie ein ganz normaler Benziner, der bis zu 230 km/h schnell ist. Rein elektrisch ist der hybride 330er im Normalmodus immerhin bis zu 110 km/h schnell; im Elektromodus sind es sogar 140 km/h. Nervig, aber bei langsamer Fahrt mittlerweile vorgeschrieben, ist das Sicherheitsgeräusch. Beim rein elektrischen Fahren wird über Außenlautsprecher ein spezieller Ton generiert, der für Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer sorgen soll.
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- Veröffentlicht: 12. August 2019