Grüne Laterne
Audi bringt einen echten Spaßmacher ins prall gefüllte Modellportfolio und bekennt sich endlich wieder zu mehr Sportlichkeit. Der 400 PS starke Audi RS Q3 Sportback ist eine grandiose Fahrmaschine - für alle, die unbedingt einen SUV fahren wollen.
Ein echter Sportwagen und ein SUV - das schließt sich in den allermeisten Fällen aus. Die Crossover - weltweit beliebter denn je - sind zu hoch, zu schwer und einfach alles andere, was man sich von einem Sportwagen wünscht. Es gibt ein paar Ausnahmen und die kommen durchweg aus Europa oder gar Deutschland. Nach so imposanten Kolossen wie dem BMW X3 / X4 M, den AMG-Varianten von GLE und GLC oder dem beinahe unanständig verdorbenen Brüderpaar aus Audi RS Q8 und Lamborghini Urus zeigen die Ingolstädter, dass es auch zwei Klassen kleiner geht. Der neue Audi RS Q3 ist dabei insbesondere als Coupévariante mit Namen Sportback eine echte Versuchung für Kurvenräuber und Tempobolzer. Weil der Motorraum für ein Quertriebwerk enger denn je ist, müssen sich die vier Ringe mit fünf statt der hier üblichen sechs Brennkammern behelfen. Ein Kompromiss, denn man mittlerweile über Jahrzehnte prächtig in Marketing- und Motorsporterfolge gewickelt hat.
400 PS - 480 Nm - 280 km/h
Auch im mindestens 65.000 Euro RS Q3 Sportback schlägt sich der aufgeladene Fünfzylinder mit seinen 2,5 Litern Hubraum. Wer ihn einmal gefahren ist, kann sich wohl kaum mehr vorstellen, einen zahmeren Audi Q3 zu fahren, so viel Laune macht der Sport-SUV. Endlich wieder einmal ein Auto, bei dem sich niemand ernsthaft für Rekuperation, Teilelektrifizierung oder gar den Normverbrauch interessiert. Der liegt mit knapp neun Litern auf 100 Kilometern allemal in einem mehr als adäquaten Rahmen. Doch wieviel sich der Fünfender letztlich in der Realität genehmigt, dürfte die potenziellen Kunden allenfalls langweilen, denn für Begeisterung sorgt der Anzug des nicht mehr ganz so kompakten Kraftprotzes, der längst tief in der Mittelklasse unterwegs ist. Der Klang des aufgeladenen Fünfzylinders ist gerade im Dynamikprogramm und bei hohen Leistungsabfragen ein Genuss.
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- Veröffentlicht: 25. Februar 2020