Schubverbund
Der hat Audi wirklich noch gefehlt. Nachdem die Diesel so langsam auch in Deutschland immer mehr in Misskredit gedrückt werden, wächst die Nachfrage nach Plug-In-Hybriden. Den gab es bei den großen Modellen lange Zeit nur bei A8 und Q7. Jetzt kommt der Q8 gleich in zwei Leistungsstufen und das Paket passt.
Audi hat aus den Fehlern der Konkurrenz gelernt und sich die eigenen Kunden ganz genau angeschaut. Daher gibt es unter der Motorhaube des Q8 PHEV zumindest einen Sechszylinder, der von einem kraftvollen Elektromotor unterstützt wird. Den gleichen Schubverbund findet der geneigte Automobilist bereits bei zwei anderen Modellen des Volkswagen Konzerns. Bei Porsche ist der Cayenne E-Hybrid ebenso mit dem Plug-In-Hybridantrieb ausgestattet wie der etwas ambitioniert sportlich positionierte VW Touareg R. Die im Heck verbaute Lithium-Ionen-Batterie besteht aus 104 prismatische Zellen, die auf 13 Module verteilt sind. Das Batteriesystem unter dem Ladeboden stellt hierfür 17,9 kWh Energieeinhalt bereit, die sich mit der maximalen Leistung von 7,4 Kilowatt in rund zweieinhalb Stunden nachladen lassen.
Sehr gutes Fahrwerk
Neben der schwächeren Version des Q8 55 TFSIe mit 280 kW / 381 PS leistet das neue Hybridtopmodell beachtliche 340 kW / 462 PS und ein mächtiges Drehmoment von 700 Nm. Die Leistungsdaten zeigen klar, wohin die Reise gehen soll. Auf lange Sicht sollen die leistungsstarken Plug-In-Hybriden die immer mehr in den Hintergrund rollenden Dieselmodelle vergessen machen, was in Sachen Fahrdynamik und Leistungsentfaltung allerdings nicht ganz gelingt. Ebenso wie BMW oder VW hat auch Audi seinen einstigen Topdiesel SQ8 TDI mit seinem prachtvollen Vierliter-V8-Selstzünder und stattlichen 435 PS / 900 Nm mittlerweile zu einem Benziner mit 507 PS gemacht. Wem der Durst des Sportlers im Alltag zu groß ist, der dürfte sich für den Audi Q8 60 TFSIe Quattro erwärmen können, bei dem kaum mehr als die unhandliche Nomenklatur nervt.
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- Veröffentlicht: 21. Dezember 2020