Schräge Nummer
Audi frischt seinen erfolgreichen Q5 auf und legt in diesem Paket gleich noch die längst überfällige Coupévariante nach, die Sportback heißt. Wer sich vom bärenstarken Powerdiesel SQ5 TDI lösen kann, dürfte sich für den 265 PS starken Turbobenziner erwärmen können.
So richtig blickt bei der Audi-Nomenklatur keiner mehr durch. Die Modelle sind nahezu vorbildlich in A-, Q- sowie R-Fahrzeuge unterteilt und auch an die elektrischen E-Tron-Versionen hat man sich gewöhnt. Doch bei den Bezeichnungen für die Motorvarianten gibt es nur Fragezeichen. Der Q5 ist unter anderem als leistungsstarker Turbobenziner am Angebot. Doch der heißt nicht 2.0 Turbo, wie man es erwarten würde, sondern Q5 45 TFSI Quattro. Steht dahinter noch ein Sportback, fällt das Dach hinter der B-Säule sanft nach hinten ab. Das SUV-Coupé, das bei der Konkurrenz wie BMW X3 / X4 oder Mercedes GLC / GLC Coupé längst zu bekommen ist, hält nunmehr auch Einzug bei den Ingolstädtern. 195 kW / 265 PS und 370 Nm maximales Drehmoment - da träumt man nicht nur angesichts des schneidigen Blechkleides von einem sonor wummernden Sechszylinder - egal, ob in V-Form oder in Reihe verbaut. Der Normverbrauch von 7,4 Litern Superkraftstoff auf 100 Kilometern lässt einen von einem noch sparsameren Selbstzünder träumen, der mit 163, 204 oder 286 PS ebenfalls im Audi Q5 Sportback angeboten wird. Doch für einen Benziner ist der Verbrauch allemal okay.
Später Start
Unter der leicht gewölbten Haube arbeitet im Audi Q5 mit der abfallenden Dachlinie zwar ein längst verbautes Triebwerk, doch wird das Luft-Benzingemisch in nur vier Kammern verbrannt; der Klang ist gerade unter Last entsprechend und eine Enttäuschung. Das sieht bei den Fahrleistungen ganz anders aus. Obschon der Audi Q5 Sportback knapp 1,9 Tonnen auf die Waage bringt, spurtet der 4,69 Meter lange Crossover in flotten 6,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h. Dabei gefällt abgesehen vom mäßigen Motorklang das geringe Geräuschniveau. Trotz Winterreifen und Dämmglas, das nur an den vorderen Seitenscheiben verbaut ist, ist der Audi Q5 leise und man reist entspannt. Daran hat nicht zuletzt das ausgewogene Fahrwerk einen nennenswerten Anteil, da Fünflenkerachse vorne wie hinten die Unebenheiten, die sich einem so in den Weg stellen, munter wegfedern und den Q5 damit agil und komfortabel zugleich fahren lässt. Gut, aber keine Referenzklasse: die Servounterstützung der Lenkung. Das gilt auch für das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe, das mit den Leistungsschüben des Q5 Sportback gekonnt umgeht, aber nie an die Lässigkeit und Dynamik der Achtstufenautomatik herankommt, die die drehmomentstärkeren Sechszylinder bieten. In dieser Leistungsklasse mehr als sinnvoll: der serienmäßige Allradantrieb mit seiner elektronisch geregelten Lamellenkupplung.
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- Veröffentlicht: 01. Februar 2021