Wie groß die Spreizung in der GLA-Reihe ist, zeigt im Vergleich zum GLA 200d 4matic der brüllende Spaßmacher. Mit 280 kW / 381 PS ist der unverändert des stärkste Vierzylinder-Serientriebwerk der Welt. AMG-Chef Tobias Moers: "Wir verfügen darüber hinaus über das breiteste Angebot an Performance-Automobilen in der Kompaktklasse." Hat man erst einmal ins Sport+-Fahrprogramm geschaltet, meint man nicht mehr in einem sportlich-kompakten Crossover zu sitzen. Dann mimt der mindestens 56.852 Euro teure AMG GLA 45 einen echten Sportler, verbeißt sich Dank Vorderachs-Sperrdifferenzial und Allradantrieb vehement in den Asphalt und stürmt los, wie ein wilder Stier. Aus der Sportauspuffanlage donnert er nur so heraus und die einzelnen Stufen des siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebes schnalzen nur so durch, während der Tacho sich im Uhrzeigersinn wahnwitzig beschleunigt. Dank 1,8 bar Ladedruck gibt es kein Halten mehr. Kaum zu glauben, dass man nur Minuten zuvor in dem gleichen Auto mit müde vor sich hintrottenden 136 Diesel-PS ohne jegliche Emotionen saß.
Im Vergleich zu den normalen GLA-Versionen beeinflusst das Fahrprogramm hier nicht nur Lenkung, Gaspedalkennung und Schaltpunkte, sondern auch das Fahrwerk, dass sich bei entsprechender Gangart zielsicher verhärtet. 0 auf Tempo 100 in kaum mehr als vier Sekunden und 270 km/h Spitze - da ist ein Normverbrauch von 7,4 Litern Super auf 100 Kilometern ein allemal guter Wert, der freilich mit der Realität wenig gemein hat. Dazu macht es einfach zu viel Spaß, den GLA 45 über kurvige Landstraßen zu scheuchen. Auf der Autobahn bei höheren Tempi merkt man dem sportlichsten aller GLA-Modelle die Fahrzeugklasse an. Dann wird es laut und bisweilen ungemütlich. Doch für längere Stecken gibt es sowieso bessere Alternativen.
Fotos: Andreas Lindlahr
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- Veröffentlicht: 08. April 2017