Das Fahrwerk mit den doppelten Dreieckslenkern kommt ohne adaptive Dämpfer aus. Die Abstimmung ist sehr komfortabel und lässt den Fahrer auch bei schlechten Straßen nicht im Stich. Deswegen legt sich der Alpine A110 wie ein Skicarver in die Kurve und nimmt sie spielerisch. "Rollen ist nicht der Feind", schmunzelt Ingenieur David Twohig. In der Tat: Normalerweise würde jeder ambitionierte Fahrer diese Seitenneigung mit einem Stirnrunzeln quittieren, doch beim Alpine A110 stützen sich die kurveninneren Federbeine, wie ein Trapez dagegen und so vermittelt der Mittelmotor-Sportwagen auch in engen Ecken Sicherheit. Die entscheidende Stellgröße für das Gelingen solcher Stunts, ist die geringe Masse, die gegebenenfalls nach Außen drängt. Ein Porsche Cayman ist mit 1.365 Kilogramm gut 250 Kilogramm schwerer als der Franzose. Dazu kommt auch noch der Motorensound, der mehr Emotionen weckt, als das künstliche Porsche-Brummen.
Doch auch der schicke Alpine A110 hat seine Schattenseiten: Der klobige Hartplastik-Satellitenhebel rechts am Lenkrad stört die Optik des Cockpits und die beiden Kofferräume sind so ungünstig dimensioniert, dass man einen Bordtrolley nicht darin verstauen kann. Das klappt beim Zuffenhausener Mitbewerber deutlich besser. Auch das Infotainment erreicht nicht ganz das Niveau des schwäbischen Fahrzeugs. Beim Preis lohnt sich ein Blick auf die Ausstattungsliste die Premier Edition des Alpine A110 kostet 58.000 Euro und damit mehr als der Porsche Cayman 718 mit PDK (55.520,25 Euro). Zieht man die Extras mit in Betracht, überspringt der Zuffenhausener locker die 60.000 Euro Marke. Wer einen A110 will, muss etwas Geduld mitbringen und etwas ein Jahr warten. Die Erstlings-Edition ist ausverkauft und danach wird es eine "Legend"- und eine "Pure"-Version geben, die sich preislich zwischen 55.000 und 60.000 Euro einordnen werden. Wobei "Pure" weniger Extras bieten wird, als "Legend".
Fotos: press-inform / Alpine
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 09. Dezember 2017