BMW feierte 100.000 elektrifizierte Modelle im Jahre 2017 mit einer sehenswerten Lichtinstallation, die den ikonischen Vierzylinder der Münchner Firmenzentrale für ein paar Stunden zu einem Batteriepaket werden ließ. Derart viele elektrifizierte Fahrzeuge (Hybriden und Elektrofahrzeuge) sind jedoch nur ein kleiner Erfolg, wenn man im gleichen Zeitraum weit mehr als zwei Millionen Autos mit Verbrennermotor verkauft hat und die hauseigenen Elektromodelle selbst bei Premiumherstellern wie Audi, BMW, Porsche oder Jaguar keinen Gewinn abwerfen. "Wir kündigen nicht nur an, wir liefern auch", so BMW-Vorstandsvorsitzender Harald Krüger, "100.000 verkaufte elektrifizierte Automobile in einem Jahr sind ein wichtiger Meilenstein und doch erst der Anfang für uns. 2025 werden wir 25 elektrifizierte Modelle anbieten."
Audi und Jaguar kommen 2018
2018 wird für die Elektromobilität alles andere als ein Entscheidungsjahr, aber fraglos kommen einige interessante Modelle auf einige Märkte. Präsentierte Byton, die Automarke des chinesischen Future Mobility Konzerns, ebenso wie Volkswagen mit Modellen wie I.D., I.D. Crozz oder I.D. Buzz einen verheißungsvollen Ausblick auf ein 2019 / 2020 folgendes Serienmodell, so kommen in diesem Jahr bereits einige überaus interessante Modelle in den (europäischen) Handel. Groß sind die Erwartungen an den elektrischen Mittelklasse-SUV Jaguar i-Pace. Mehr als alle anderen Hersteller hat Jaguar Land Rover damit zu kämpfen, dass die hauseigenen Kunden nicht auf die kleinen, sparsamen Modelle, sondern die Luxusversionen mit ordentlich Dampf unter der Haube kämpfen. Der Flottenverbrauch macht JLR das Leben schwer. Da kommt ein elektrischer SUV gerade Recht. Der sieht im Vergleich zu vielen anderen Elektrofahrzeugen ganz schnittig aus und will mit Leistungen von 400 PS und Reichweiten bis zu 500 Kilometern keinen Gedanken an ökologische Enthaltsamkeit verschwenden. Fiat Chrysler Automobiles sucht derweil nach Elektrokooperationspartnern und Marken wie Ferrari oder Alfa Romeo machen keinen Hehl daraus, dass sie lieber entsprechende Strafzahlungen (wegen des zu holen Flottenverbrauchs) leisten, anstatt sich elektrische Feigenblätter ins Modellprogramm zu holen.
Einen anderen Weg geht man bei Audi. Der E-Tron Quattro rollt ab dem dritten Quartal 2018 nicht auf der gerade entwickelten Elektroplattform oder gar dem modularen Elektrobaukasten, der große Teile des Volkswagen-Konzerns genauso elektrisieren soll, wie die potenzielle Kundschaft. Vielmehr ist der elektrische Audi SUV ein technisch aufwendiger Solitär, der mit dem Audi Q5 verwandt ist. Allradantrieb, bis zu 500 PS und Reichweiten von bis zu 500 Kilometern könnten den Ingolstädtern wieder einmal positive Schlagzeilen bringen.
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- Veröffentlicht: 09. Januar 2018