Der 718 Boxster T wiegt 1.350 Kilogramm, das sind 15 Kilogramm mehr als die Standardversion. Wie bitte, das passt doch nicht ins Konzept, wird jetzt der eine oder andere denken. Ein Blick auf die Gewichtsbilanz zeigt, dass die Entwickler einen Tod sterben mussten. Zwar bekamen sie durch die Entnahme verschiedener Details, wie zum Beispiel die manuellen Türschlaufen innen rund fünf Kilogramm aus dem Auto. Aber die fahrdynamischen Zutaten, wie eben das Fahrwerk, die Getriebelager, die Sperre hinten sowie die großen 20 Zoll Räder schlagen mit plus 20 Kilogramm zu Buche, das ergibt unter dem Strich einen Gewichtsmehrwert von 15 Kilogramm.
Kurven bringen Spaß
"Wir wollten mehr Fahrspaß für die Basismotorisierung", fasst Techniker Sebastian Bien die Entwicklungsvorgabe zusammen. Mission erfüllt! Sobald es auf kurvige Strecken geht, spielt aufgerüstete Porsche 718 Boxster T seine Stärke aus. Die Lenkung gehört in Zuffenhausen zum Kerngeschäft und das ist auch bei diesem Roadster so. Sobald man mit dem Volant eine Kurve anvisiert, agiert das Auto genau so, wie man es sich wünscht und zudem weiß man immer, was sich zwischen Reifengummi und Asphalt abspielt. Dazu kommt ein Mittelmotor-Sportwagen mit einer leicht hecklastigen Gewichtsverteilung von 45 vorne zu 55 hinten und einem Sportfahrwerk. Das Resultat ist ein extrem neutrales und gut berechenbares Fahrverhalten. Manche würden sich ein etwas aktiveres Heck wünschen, aber die Souveränität, mit der der Boxster T seine Bahnen zieht, macht Lust auf mehr. Kein Wunder, schließlich steckt jede Menge GTS in diesem Fahrgerät.
Solange es durch die Berge und über kurvige Landstraßen geht, ist dieser Boxster mit der knackigen Sechsgang-Handschaltung ein Quell der Freude und für Autofahrer, die Spaß an der Agilität haben, die richtige Wahl im Vergleich zum Basismodell. Die Fahrleistungen sind logischerweise ähnlich: Nach 5,1 Sekunden ist die 100 km/h-Marke geknackt, eine Spitzengeschwindigkeit von 275 km/h ist aller Ehren wert und auch der Verbrauch von 8,2 l/100 km reißt kein riesen Loch in die Tankkasse. Der Fluch der guten Tat zeigt sich, wenn man dem Porsche 718 Boxster T das letzte abverlangt. Denn dann geht dem Vierzylinder mit seinen 220 kW / 300 PS etwas die Luft aus. Das aufgeladene Zweiliter Triebwerk dreht zwar bereitwillig hoch, aber bei höheren Drehzahlen fehlt ihm eben der gewisse Extradampf. Das ist auch gewollt, es muss immer noch einen Unterschied zur GTS-Version mit den 269 kW / 365 PS geben.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 20. Februar 2019