Das sind gute Nachrichten für die klassischen Golfkunden, die nicht zwingend zu den "Digital Natives" gehören und sich eher bei klassischen Bedienkonzepten heimisch fühlen. Für die Generation Smartphone bietet der wichtigste aller VWs dagegen eine umfangreiche Spielwiese. Die Bedienoberfläche besteht, wie bei einem aktuellen Handy, aus kachelförmigen Apps, die nach Gusto hin und her geschoben werden können. Auch die Instrumente sind digital und konfigurierbar. Software-Updates passieren online, sodass der Golffahrer immer die aktuellste Version hat. Das Profil des Fahrers kann über das Smartphone in einen anderen Golf mitgenommen werden.
Riesiger Programmieraufwand
Der Golf 8 wird einige neue Features haben. Darunter einen digitalen Schlüssel, ein Head Up Display, das die Windschutzscheibe nutzt, verbesserte autonome Fahrfunktionen (Travel Assist 2.0) mit einem vorausschauenden Tempomaten und Shift by Wire. Also eine digitale Automatik, bei der der Hebel nicht mehr mechanisch einrasten muss und die Gänge digital gewechselt werden. Das wirkt sich positiv auf den Parkassistenten aus, der nun selbstständig rangiert, ohne dass der Fahrer eingreifen und vom Rückwärts- in den Vorwärtsgang wechseln muss.
Dass diese neuen Funktionen nicht ohne Eingriffe in die Elektronikarchitektur über die Bühne gehen, ist klar. Noch deutlicher wird der Aufwand, wenn man sich den Programmieraufwand vor Augen führt. Hatte ein Auto im Jahr 2010 noch rund zehn Millionen Software Codezeilen, sind es beim aktuellen Golf 100 Millionen. Alleine beim aktuellen Infotainment sind es zwölf Millionen Codezeilen. Jeder, der ein Smartphone oder einen Computer hat, weiß, dass nicht alle Programme stets klaglos funktionieren. Manchmal hängt das Betriebssystem, ein anderes Mal streikt der Druckertreiber.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 25. April 2019