Jetzt aber gibt es ihn wieder, den Supra. Nach 17 Jahren, komplett neu und sportlicher denn je - ein selbsternannter Herausforderer für Porsche Cayman & Co. Entwickelt haben den Sportwagen Toyota und BMW gemeinsam - die Bayern als Cabrio Z4, die Japaner als Coupé Supra. Der Supra teilt sich dabei nicht nur die selbe Plattform mit dem Frischluftbayern. Gleich sind der Reihensechszylinder, das Automatikgetriebe von ZF und das Differenzial. Wer genau hinschaut, der wird auch kleinere Gleichteile finden - den iDrive-Drehknopf auf der Mittelkonsole etwa oder Pins an den Türen. Gebaut werden alle neuen Supra bei Magna im österreichischen Graz.
Gut gepolsterter Knieschutz
Aber über die Grundlagen hinaus haben sich die Japaner ebenso erkennbar wie erfolgreich bemüht, ein sehr wohl anderes Auto auf die Räder zu stellen, als bloß einen Z4 mit geschlossenem Dach. Ok, der verhältnismäßig kurze Radstand des Supra mit 2.470 mm entspricht dem des BMW Z4. Doch mit 4.379 mm ist der Supra rund fünf Zentimeter länger als der Bayer, mit 1.292 mm Höhe knapp einen Zentimeter niedriger. Die Breite ist mit 1.854 mm wieder identisch. Die paar Millimeter näher an der Straße verschaffen dem Samurai einen dynamischeren Auftritt. Optisch macht der neue Supra durchaus was her: gefällig proportioniert, lange, ansteigende Motorhaube, kompakte Karosserie, üppige Lufteinlässe, rundlich ausgestellte Radhäuser, unterschiedlich breite Reifen auf geschmiedeten 19-Zoll-Felgen vorne und hinten, das "Double-bubble"-Dach, das zum einen die Aerodynamik durch eine reduzierte Stirnfläche verbessern, aber auch den Insassen genügend Raum über dem Kopf sichern soll. In den Scheinwerfern sind LED-Einheiten mit sechs Linsen untergebracht. Das Heck wird bestimmt von einer bogenförmigen Spoilerlippe und schmalen Rückleuchten. Dazu kommen eine breite Spur, geringes Gewicht und ein niedriger Schwerpunkt.
Innen geht es sportlich knapp zu. Größere Zeitgenossen werden womöglich Schwierigkeiten mit dem Luftraum über ihren Köpfen bekommen. Ansonsten ist alles bestens einseh- und erreichbar. Die schmale digitale Instrumententafel versorgt den Fahrer ebenso wie das Head-Up-Display mit den nötigen Informationen, zentral als Rundinstrument angezeigt wird der Drehzahlmesser, die aktuelle Geschwindigkeit gibt es links daneben gut lesbar als Zahl. Mittig auf dem schmalen Cockpit thront das 8,8 Zoll große Display für Navi, Infotainment und Fahrzeugeinstellungen. Der Navi-Bildschirm ist ziemlich mickrig ausgefallen - man muss schon genau hinsehen, um zu erkennen, wo es lang geht. Um so breiter der asymmetrische Mitteltunnel. Auf der Fahrerseite ist die Seitenwand zum Cockpit hoch durchgezogen und gut gepolstert - das bewahrt vor angeschlagenen Knien. Zentrales Einstellinstrument ist ein Drehknopf - BMWs iDrive lässt grüßen. Die Sitze sind - elektrisch - gut verstell-, das Lenkrad in Tiefe und Neigung einstellbar. Erfreulich: So lassen sich auch längere Strecken ziemlich entspannt zurücklegen. Der Kofferraum mit 290 Liter Fassungsvermögen lässt zumindest kürzere Ausflüge vom Gepäck her durchaus zu.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 15. Mai 2019