Angetrieben wird der Supra von BMWs B58 3.0-Liter-Reihensechszylinder mit Twin-Scroll-Turbolader, der auch den Z4 M40i befeuert. Die Leitungsdaten sind identisch: 250 kW / 340 PS zwischen 5.000 und 6.500 Umdrehungen, ein maximales Drehmoment von 500 Nm, das ab 1.600 Umdrehungen anliegt und bis 4.500 U/min-1 reicht. Damit schafft es der Supra in 4,3 Sekunden aus dem Stand auf 100, der entsprechende Z4 M40i braucht 0,3 Sekunden länger. Dazu dürfte auch das mit 1.570 Kilogramm etwas leichtere Leergewicht des japanischen Coupés gegenüber dem bayerischen Cabrio beitragen. Die gut dosierbaren Brembo-Bremsen sorgen dafür, dass der Supra auch schnell wieder zum Stehen kommt.
Das GR als Anex deutet darauf hin, dass den Feinschliff Toyotas Rennsportabteilung Gazoo Racing (GR) besorgt hat, vor allem auch auf der Nordschleife des Nürburgringes. Doch er taugt vor allem für die (Land-)Straße. Der Supra geht genau da hin, wo die Vorderräder ihn haben wollen - präzise hinein in die Kurve und genauso präzise wieder raus. Untersteuern mit dem schweren Motor vorne? Nicht mal im Ansatz. Da seien die ideale Gewichtsverteilung von 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse, der niedrige Schwerpunkt und das aktive Differenzial vor, dass die Kraft blitzschnell von 0 bis 100 Prozent zwischen den Rädern verteilt. Dank des kurzen Radstandes kann man den Hecktriebler zudem besonders agil um die Serpentinen treiben. Die Lenkung lässt sich in einen Sport- und in einen Normalmodus schalten.
Auch für die Grundeinstellung gibt es zwei Fahrmodi: Normal und Sport. Im Normalmodus wird es innen erstaunlich leise für einen Sportwagen. Die Federung ist komfortabel, die Gasannahme zwar direkt, aber nicht unbedingt feurig. Schaltet man per Knopfdruck in den Sportmodus, ändert sich das - zumindest etwas: Der Sound wird zwei Stufen lauter, beim Herunterschalten tönen ein paar Stöße Zwischengas mit zaghaft eingestreuten, künstlich generierten Fehlzündungen, die Federung wird etwas härter, die Acht-Stufen-Automatik von ZF, die auch über Schaltwippen am Lenkrad gesteuert werden kann, dreht deutlich höher, bevor sie in die nächste Stufe schaltet. Bei alle dem bleibt der Supra immer zivilisiert und gut beherrschbar - wer einen Sportwagen erst Sportwagen nennt, wenn der bockig und eigensinnig seinem Fahrer schweißtreibende Arbeit abverlangt, der ist im Supra falsch. Mit 62.900 Euro Einstandspreis ist die fünfte Generation des Supra ähnlich selbstbewußt eingepreist wie sein Vorgänger. Immerhin rollte er dann schon weitgehend komplett ausgestattet vom Hof des Händlers. Gegen einen Aufpreis von rund 2.000 Euro gibt\'s dann noch zusätzliche Extras wie das Head-Up-Display. In Deutschland bewegt sich Toyota damit auf einem preislichen Level wie Porsche mit dem 718 Cayman S oder BMW mit dem Z4 - und deutlich teurer als das Audi TT Coupé.
Fotos: Toyota
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 15. Mai 2019