Erstmals bietet der kleine Energieriegel einen zwei Liter großen Turbomotor und darf ebenso wie seine Brüder mit dem BMW-Propeller auf der Haube aus dem Vollen schöpfen. Das macht eindrucksvolle 225 kW / 306 PS und ein maximales Drehmoment von 450 Nm, das stetig von 1.750 bis 4.500 U/min anliegt und den kleinen Fronttriebler beschleunigen lässt, dass die Umgebung nur so staunt. Der Mini John Cooper Works GP ist eine Hochleistungsgranate, mit der man nicht nur auf der Autobahn einen Heidenspaß haben kann und andere Sportler beschämt den Weg freimachen können, wenn der kleine Brite von hinten anbläst. Bei hohen Tempi jenseits der 200 km/h präsentiert er sich beeindruckender denn je: hungrig, bissig und einen Hauch wild, ohne dabei wie eine aufgebohrte Rakete im Kleinwagenformat zu erscheinen. Der Kleine hat mit seinem kompletten Trainingsdress und der sportlich ausgelegten Getriebeautomatik allemal Manieren. Manieren, die man ihm an sich kaum zugetraut hätte, denn ebenso beeindruckend wie der Lauf der Tachonadel ist die Abstimmung des Sportfahrwerks.
Renntrimm für die Straße
Natürlich sind 306 PS und 450 wilde Newtonmeter maximales Drehmoment viel Leistung für eine Vorderachse. Daran ändert auch die Differenzialsperre mit einer Sperrwirkung von maximal 31 Prozent nichts. Doch sie schlägt sich wacker, damit im Grenzbereich nicht zu viele Antriebskräfte auf die beiden Hände des Fahrers durchschlagen. Natürlich würde man sich einen Allradantrieb wünschen; doch den bietet allein der große Bruder des JCW Countryman, der vom gleichen 306-PS-Triebwerk befeuert wird oder BMW-Schwagermodelle wie M 135i / M 235i, die sinnvollerweise obligatorisch an einen Allradantrieb gekoppelt sind, der maximal 50 Prozent der Antriebsleistung an die Hinterachse bringt.
Das alles gibt es im Mini John Cooper Works GP nicht und allein die beiden Vorderräder müssen zusammen mit den Sportreifen und der Sperre kleine Wunder vollbringen, die üppige Motorleistung möglichst artgerecht auf die Straße zu bannen. Das gelingt auf kurvenreichen Straßen im oberbayrischen Niemandsland beeindruckend. Gerade auch das Aerodynamikkonzept stimmt, denn man merkt schnell, dass das Spoilerornat an Front und speziell am Heck nicht nur optisch einen sportlichen Sinn hat. Das Heck zeigt sich selbst bei engen Kehren und mutigen Tempi betont stabil. Klasse dabei einmal mehr die präzise und nicht zu leichtgängige Lenkung, mit der man den sportlichsten aller Minis mit seinen Rädern im Format 225/35 R18 problemlos auf der Fahrspur zirkeln kann.
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- Veröffentlicht: 22. April 2020