Es ist längst keine Glaubensfrage mehr, ob eine Sportskanone wie ein Porsche 911 GT3, ein BMW M2 oder eben auch ein Mini John Cooper Works GP besser mit einer manuellen Handschaltung oder einem automatisierten Getriebe unterwegs ist. So schön und puristisch eine Handschaltung auch ist; wenn es mit einem Auto in den realen Grenzbereich einer Rennstrecke geht, hat man mit Brem-, Einlenk- oder Scheitelpunkt mehr als genug zu tun. Zudem geht es um Fahrbahnbelag oder ein anstehendes Manöver auf der Strecke. Da tut es gut, wenn ein intelligentes Getriebe einen entlastet und die Kupplungsarbeit übernimmt. Das ist beim Mini nicht anders. Auch wenn man auf öffentlichen Straßen unterwegs ist, möchte man sich kein noch so knackiges Sechsgang-Getriebe wünschen. Wem der Automatikmodus nicht passt, hat den Schalthebel vorher nicht in Seitenebene DS gelegt und wer dann immer noch meint, in die prächtigen Schaltvorgänge eingreifen zu müssen, kann dies über die Schaltpaddel am Lenkrad jederzeit tun. Schneller macht einen das wohl nicht.
So martialisch sich der 306 PS starke Sport-Mini von außen mit seinen aufgesetzten Karbonelementen auf den Radhäusern präsentiert, die bestenfalls als polarisierend zu bezeichnen sind, so zurückhaltend präsentiert sich der Innenraum. Wie bei seinen beiden Ahnen sind die Rücksitze verschwunden und stattdessen soll eine knallrote Domstrebe für mehr Steifigkeit sorgen. Dazu gibt es das bekannte Mini-Interieur mit prächtigen Sportstühlen, die besten Seitenhalt geben und wohl auch auf längeren Strecken viel Freude bereiten. Wie spartanisch man seinen Mini John Cooper Works GP ausstaffieren möchte, legt bei jedem selbst. Auf Wunsch entfallen Navigation, Klimaautomatik oder Sitzheizung. Dass es im Innern etwas dröhnt, dafür sorgen die entnommenen Rücksitze, das Fehlen einer Laderaumabdeckung und ein Auspuffsound, der einen diese Nachteile gleich wieder vergessen lässt, denn nicht nur beim doppelten Herunterschalten kann einmal schon einmal ein wohliger Schauer über den Rücken laufen. In Deutschland können sich immerhin 515 Kunden freuen. So viele Renner kommen auf den lokalen Markt.
Fotos: Mini
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- Veröffentlicht: 22. April 2020