Der Cayenne Turbo mag brachialer und der normale Cayenne vernünftiger sein, doch fahrdynamisch setzt seit jeher die GTS-Variante dem großen Porsche SUV die Krone auf. Wir sind den Porsche Panamera auf Stelzen gefahren und ob der Agilität beeindruckt.
Lieblingskind
Der Cayenne Turbo mag brachialer und der normale Cayenne vernünftiger sein, doch fahrdynamisch setzt seit jeher die GTS-Variante dem großen Porsche SUV die Krone auf. Wir sind den Porsche Panamera auf Stelzen gefahren und ob der Agilität beeindruckt.
Die Porsche Modellpolitik beim Cayenne folgt dem Ritual einer guten Speise. Erst kommt die Hauptspeise auf den Tisch, die dann nach etwa zwei Jahren mit dem GTS-Modell nachgewürzt wird. Damit das Chili auch richtig brennt, haben die Zuffenhausener gleich Mal beim Motor ordentlich nachgelegt und zwei Zylinder hinzugefügt: Statt eines 3.6 Sechszylinders mit 324 kW / 440 PS befeuert nun ein Achtzylinder-Biturbo das 2.175 Kilogramm schwere SUV-Coupé. "Das ist das, was sich die Kunden wünschen", erklärt Cayenne Baureihenleiter Stefan Fegg. Das Triebwerk stammt aus dem Turbo, wiegt rund 30 Kilogramm mehr als der Sechszylinder, leistet 338 kW (460 PS), hat ein maximales Drehmoment von 620 Newtonmetern, das bereits bei 1.800 U/min parat steht und bis 4.500 U/min erhalten bleibt. Damit erreicht das Cayenne GTS Coupé nach 4,5 Sekunden 100 km/h und ist bis zu 270 km/h schnell.
Diktat der Agilität
Um die Fahrbarkeit zu erreichen, schraubten die Techniker an einigen Stellhebeln. Kleinere Turbolader verbessern das Ansprechverhalten, dazu kommen andere Nockenwellen. Durch veränderte Ansaugstutzen und eine optimierte Auspuffanlage kann der Achtender leichter Ein- und Ausatmen. Die Achtgang-Automatik ist ebenfalls neu abgestimmt und hat kleinere Zahnräder. Die Absicht ist eindeutig: Gewicht sparen, wo es nur geht. Die Auspuffanlage mit den beiden mittigen Endschalldämpfern, die es nur für das Coupé gibt, spart noch einmal fünf Kilogramm ein, da die Techniker aufgrund der Anordnung der Katalysatoren und des Otto-Partikelfilters das Innenleben der Endschalldämpfer ausräumen konnten. Allerdings kostet der OPF auch rund 10 kW / 14 PS Leistung. Diese Maßnahmen zeigen schon, dass es beim neuen Cayenne GTS um Agilität und nicht um die pure Kraft geht. "Die Ingenieure haben richtig Lust auf den GTS. Er ist sozusagen das Lieblingskind", verrät Stefan Fegg, und positioniert den Musterschüler im gleichen Atemzug. "Der Cayenne ist ein Alleskönner, der GTS ist in erster Linie für die Straße konzipiert." Also mehr Rennmaschine als Kraxler.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 01. Juli 2020