Mit der Eröffnung der neuen Fabrik nahe Charleston schaltet Volvo erneut einen Gang höher und hat dennoch bereits die Zukunft im Visier. Die Skandinavier setzen auf Limousinen und auf die weiterentwickelte SPA2-Plattfiorm.
Globales Dreieck
Mit der Eröffnung der neuen Fabrik nahe Charleston schaltet Volvo erneut einen Gang höher und hat dennoch bereits die Zukunft im Visier. Die Skandinavier setzen auf Limousinen und auf die weiterentwickelte SPA2-Plattfiorm.
Jetzt fehlt nur noch der Schnee, dann fühlen sich die Schweden in South Carolina heimisch. Denn der Weg zur Fabrik im Berkeley County, rund 45 Fahrminuten von Charleston entfernt, führt durch lange gerade Strecken und schier endlose Wälder. Aber wie Wand aus über 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit erstickt die nordeuropäische Heimatgefühle im Keim, sobald man aus dem Auto steigt. Doch in der klimatisierten Fabrikhalle herrscht eitel Sonnenschein. Volvo-Chef Hakan Samuelsson steht vor einer Gruppe von Mitarbeitern, die sich wie ein Gospelchor hinter einer knallroten S60 Limousine aufgebaut haben. "Endlich sind wir in den USA", jubelt der Volvo-Chef und läutet das Zeitalter des schwedisch-chinesischen Autobauers als global Player ein.
Kooperationen ergeben Sinn
Die Fertigungsstätte in den USA bildet zusammen mit den Fabriken in China und in Europa ein weltweites Dreieck, dass die wichtigsten Märkte umspannt. Dass in South Carolina erst mit dem S60 eine Limousine ab Herbst vom Band läuft und keine SUV, hat handfeste Gründe. "Ich bin der Meinung, dass wir Limousinen im Modell-Portfolio brauchen", erklärt Lex Kerssemakers, der Vice-President der EMEA-Region und ehemalige Volvo USA-Chef und fügt hinzu: "In den USA kaufen vor allem junge Menschen auch Limousinen." Es ist sicher nicht ganz unerheblich, dass in China, der Heimat der Volvo-Mutter Geely die klassischen Limousinen nach wie vor gefragt sind. Der Plan für die Fabrik im Süden der USA geht noch viel weiter. Schließlich hat Volvo für den Bau der Produktionsstätte 1.1 Milliarden Dollar in die Hand genommen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 21. Juni 2018