Beim Antriebsstrang hat sich nichts getan. Das bedeutet eine Kombination aus einem Elektromotor mit 88 kW 120 PS und einem 2.5 Liter-Vierzylinder Atkinson-Verbrenner mit 131 kW / 178 PS was zu einer Systemleistung von 160 kW / 218 PS resultiert. Der WLTP-Verbrauch beläuft sich laut Datenblatt auf 5,8 l/100 km. Wir brauchten bei unserer Testfahrt 0,7 Liter mehr. Mittlerweile werkelt die vierte Generation des Hybridantriebstrangs unter der Motorhaube und die Verbesserungen sind spürbar. Die Japaner treiben dem CVT-Getriebe langsam die Kaugummi-Charakteristik aus. Heißt: So lange man es nicht übertreibt ist man mit dem Lexus ES 300h entspannt unterwegs. Fordert man die Elektro-Benziner-Kombination meldet sich auch dieser Verbrenner zu Wort, aber lange nicht so jaulend nervig, wie wir es schon bei dieser Konstellation erlebt haben.
Jetzt Kamera-Seitenspiegeln
Ein echter Dynamiker ist der 1.680 Kilogramm schwere Japaner dennoch nicht. Zumal die Höchstgeschwindigkeit auf 180 km/h beschränkt ist. Den Standardsprint von null auf 100 km/h absolviert der Lexus ES 300h in 8,9 Sekunden. Das reicht für flottere Überholvorgänge, zumal man den Antriebsstrang mit dem Drehrad, das wie ein Horn aus dem Cockpit wächst, mit dem Fahrmodus Sport scharf stellen kann. Dann ist das Ansprechverhalten auf das Gaspedal zwar besser, aber im Grunde genügt es, im Normal oder Eco Programm unterwegs zu sein. Zur Not kann man ja in die S-Gasse der Automatik wechseln, oder mit den Schaltpaddeln selbst die Fahrstufe wählen. Beim Zurückschalten nutzt das System die E-Maschine als Motorbremse und rekuperiert gleichzeitig. Die Bremsen haben die japanischen Ingenieure zur besseren Dosierbarkeit neu abgestimmt und das Bremspedal vergrößert. Das Fahrwerk mit einer verbesserten Hinterradaufhängung ist komfortabel abgestimmt, wippt leicht nach, kommt aber selbst mit größeren Bremsschwellen gut klar. Nur ausgeprägte Querfugen steckt der Lexus nicht so gut weg.
Die neuen Kamera-Seitenspiegel funktionieren auch im heftigen Starkregen einwandfrei und man hat den rückwärtigen Verkehr gut im Blick. Wenn sich ein Auto nähert, schlägt zusätzlich der Toter-Winkelwarner Alarm. Allerdings schauen die aufgesetzten Monitore in den A-Säulen mit dem Hartplastik-Rahmen ein bisschen aus wie eine Nachrüstlösung. Generell täte dem Interieur eine Auffrischung gut. Und auch die Sitze könnten etwas mehr Seitenhalt und eine längere Sitzfläche vertragen. Dafür gibt es in der zweiten Reihe Beinfreiheit satt und erst ab einer Körpergröße von 1,85 Metern wird es um den Kopf herum enger.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 29. September 2021