Der Cross Country teilt sich mit seinen Baureihen-Brüder die SPA (Skalierbare Produkt Architektur), deswegen gleichen sich auch die Innenräume, wie ein Ei dem anderen und das ist gut so. Schickes Leder, bequeme Sitze, Applikationen aus geriffeltem Aluminium, ein aufgeräumtes Cockpit und das 9,2 Zoll große Tablet. Die Bedienung geht mit ein bisschen Übung leicht von der Hand. Allerdings ist die Sitzposition recht hoch. Jenseits der 1,90 Meter wird es um den Kopf herum schon ziemlich eng. Dafür liegt das Volant gut in der Hand. Was allerdings nichts an der Rückmeldung der Lenkung ändert, die fühlt sich ziemlich synthetisch und nicht wirklich präzise an, egal welchen der Fahrtmodi (Eco, Comfort oder Dynamic) man wählt. Dazu gibt es noch einen Off Road-Modus, mit dem sich der Schwede auch doch grobes Gelände kämpft. Im Gegensatz zum normalen Fahrbetrieb, bei dem die Vorderachse das Kommando hat, wird bei dieser Einstellung von Haus aus Kraft nach hinten geleitet. Allerdings steht diese Wahlmöglichkeit nur bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h zur Verfügung.
Einfache aber wirksame Technik
Obwohl der Cross Country spürbar straffer abgestimmt ist, als der reguläre V90, ist die Stärke des Crossovers das entspannte Dahinrollen auf der Autobahn. Da bügelt das Fahrwerk mit der optionalen Luftfederung an der Hinterachse die meisten Unebenheiten weg. Geht es um Kurven, schlägt sich der knapp zwei Tonnen schwere Schwede nicht ganz so gut, drängt nach außen und rollt bei schlechteren Straßen hölzern ab, wobei die 20 Zoll Reifen sicher ihren Teil beitragen. Der Vierzylinder-Diesel mit seinen 173 kW / 235 PS schlägt sich wacker, das 4,94 Meter lange Trumm von einem Auto nach vorne zu bewegen: in 7,5 Sekunden erreicht der Volvo V90 Cross Country Landstraßen-Geschwindigkeit, schafft 230 km/h Spitze und verbraucht 5,3 Liter pro 100 Kilometern.
Bei niedrigen Geschwindigkeiten im ersten und zweiten Gang hilft die "Power Pulse"-Technik. Dahinter verbirgt sich ein einfaches aber wirksames Prinzip, um das Turboloch des Vierzylinder-Motors zu bekämpfen. Vereinfacht gesagt, wird bei Bedarf Druckluft aus einem Vorratsspeicher per Magnetventil in die Turbine des Laders geblasen und bringt so die Schaufeln in Schwung. Dank der Kraft des maximalen Drehmoments von 480 Newtonmetern geht es dann auch einigermaßen forsch voran, ohne dass der Vierzylinder große Bäume ausreißt. Wenn der Selbstzünder gefordert wird, reagiert er mit einem vernehmlichen Knurren, erledigt seine Aufgabe danke der geschmeidigen Achtgang-Automatik ordentlich.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 01. Februar 2017