Neben seinem Lieblings-Ausstellungs-Stück, dem Zwei-Millionen-Dollar-Flügeltürer, zieren aber noch zahlreiche weitere automobile Schätze seine heiligen Hallen. Ob nun ein Facel Vega II, ein 1967er Porsche Targa oder die vielen Pagoden aus dem Hause Mercedes, der Chef der Cooper Classics Collection in der 137 Perry Street mitten in Manhattan ist Herr über einen Teil der schönsten Autos der Welt. Das weiß auch der frühere New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani. Nicht ohne Grund kaufte er schon insgesamt vier Fahrzeuge bei Elliot Cuker. Allerdings kaufte dieser ihm alle vier nach ein paar Jahren wieder ab. Aktuell werden bei einem von ihnen, einem 1966er Chevrolet Corvair letzte Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt. Ganze dreieinhalb Jahre hat die Restaurierung eines weißen Porsche 1500 aus dem Jahr 1954 gedauert. Warum ausgerechnet in ihn so viel Zeit investiert wurde? Er trägt die Fahrgestellnummer 80023 und ist damit das 22. Exemplar des begehrten Oldtimers.
Alles, was ich anfasse, wird zu Gold
Ein noch größeres Warum steht jedoch der Frage nach der Standortwahl voran. Denn so versteckt, wie die beiden Schauräume liegen, dürfte die Zahl der Laufkundschaft gleich Null betragen. "Das ist völlig korrekt. New York ist zudem nicht gerade ein gutes Pflaster für Oldtimer. Die Straßen sind schlecht und der Verkehr ist eine Katastrophe. Da ich aber über 70 Prozent meiner Fahrzeuge per Telefon weltweit an Menschen verkaufe, die noch nie in dem jeweiligen Fahrzeug gesessen, geschweige denn es je live vor Ort gesehen haben, ist das schlicht und einfach egal. Meine Kunden verlassen sich auf meine Fahrzeugbeschreibung und schlagen zu", erklärt Elliot Cuker ruhig und ergänzt gern noch: "Und da Porsche zur Zeit gut läuft, habe ich natürlich viele Porsche im Angebot."
Dass der über ein übermäßig stark ausgeprägtes Selbstwertgefühl verfügende Cuker - haben Sie mich schon gegoogelt? - nicht immer so erfolgreich in Dingen, die er sich vorgenommen hat, war, ist an seiner Filmografie abzulesen. Doch auch darauf hat er eine, über die Jahre perfektionierte Antwort parat: "Mit der Schauspielerei hat es einfach nicht sein sollen. Ich wollte es immer, aber Du kannst dich nicht zu etwas machen, was Du nicht bist. Ein schlechter Schauspieler ist ein Lügner." Da er besser verkaufen als schauspielern kann, wundert es nicht, dass er gemeinsam mit seiner rund 30 Jahre jüngeren Frau zwischen den teuren Fahrzeugen auch mal eben ein Haus für zehn Millionen Dollar veräußert. Aber keine Sorge, er muss nun nicht in einer seiner Garagen schlafen, wie seine Antwort auf die Frage "Welches Auto er denn Zuhause stehen hat" schnell zeigt: "Welches Haus meinen Sie? Hier oder in den Hamptons?" Zum Abschluss hat er aber stets noch zwei Weisheiten zur Hand. Erstens: "Es ist leichter ein Auto für eine Million, als für 100.000 Dollar zu verkaufen." Und Zweitens: "Mein Freund Rudy Giuliani sagte mal, dass Alles, was ich anfasse, zu Gold wird." Bei seiner Uhr und seinen Turnschuhen hat das zumindest schon geklappt.
Autor: Marcel Sommer Stand: 24.03.2016
Fotos: Marcel Sommer
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 24. März 2016