Gestartet wird in vier Klassen. National steht die 600 PS starke Prototypenklasse mit Herstellern wie Cadillac, Mazda, Nissan und Oreca im Vordergrund, die sich technologisch jedoch deutlich von der deutlich stärkeren LMP1 der World Endurance Car (WEC) unterscheidet, zu denen auch die 24 Stunden von Le Mans gehören. Weltweit ist die Aufmerksamkeit bei der GTLM-Klasse (GT Le Mans) am größten, wo sich einige der größten Sportwagenhersteller der Welt einen harten Kampf in dem floridianischen Hochgeschwindigkeitsoval liefern. Nach wenig erfolgreichen Jahren waren die Augen nicht nur auf dem neuen Emporkömmling Ford mit seinem spektakulären GT-Modell gerichtet, sondern insbesondere Porsche und BMW wollten sich wieder einmal in Szene setzen. Die Zuffenhausener hatten aus dem bekannten Heckmotorkonstrukt des 911 erstmals einen Mittelmotorsportler gemacht. Im Gegensatz zum ebenfalls komplett neue entwickelten BMW M6 wird der Schwabe ebenso wie die überarbeitete Corvette C7. R von einem 510 PS starken Saugmotor befeuert, während die übermächtigen Ford GT und Ferrari 488 ebenfalls auf Turbopower setzen. Mercedes mit seinem erstmals in Nordamerika eingesetzten AMG GT3, Audi mit seinem R8 und Aston Martin Vantage traten in der kleineren GTD-Klasse an.
Art Car nur auf Platz acht
BMW konnte die Höchstgeschwindigkeiten der schnellen Konkurrenten bei seinem ersten Auftritt zumindest bei trockener Piste zunächst nicht voll mitgehen, jedoch zumindest mit dem Start eines neuen Art Cars für Aufsehen sorgen. Die Kreation des 84jährigen US-Künstlers John Baldessari auf dem BMW M6 GTLM mit der Startnummer 19 war jedoch bei weiten nicht so spektakulär die das letzten Art Car, was 2010 von Jeff Koons gestaltet wurde. Der Start in Le Mans war jedoch ähnlich erfolglos wie das Koons-M3, der seinerzeit ausgeschieden war. Vollends zufrieden konnte man auch bei Porsche nicht sein. Schon im noch trockenen Training stellte sich heraus, dass Ford GT und Ferrari 488 GTE schneller waren und auch Corvette C7.R sowie der Mittelmotor-Porsche 911 RSR beim ersten Auftritt schnell unterwegs waren. Der zweite BMW M6 GTLM war bereits kurz nach dem Start mit einem Antriebsschaden ausgefallen. Letztlich reichte es für die Art Car in der Fahrerbesetzung Auberlen / Sims / Farfus / Spengler nach 24 Stunden Fahrzeit und 652 Runden nur zu Platz acht. Fahrer Bill Auberlen: "Das war ohne Zweifel ein Highlight meiner Karriere. Das 19. BMW Art Car geht in die Geschichte ein - und es wird uns alle überdauern. Ein Teil dieses Kunstwerks und der Vision von einem Meister wie John Baldessari zu sein, ist ein großes Privileg. Ich hätte mir gewünscht, dass wir im Rennen besser abgeschnitten hätten."
Der Sieg in der GTLM-Klasse ging an den Favoriten Ford GT mit der Startnummer 66, der sich aus dem Starttriumvirat letztlich knapp gegen die Konkurrenz aus Weissach durchsetzen konnte. Auf Platz zwei schaffte er der Mittelmotor-Neuling Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 vor dem Ferrari 488 GTE mit der Startnummer 62 vor Corvette C7. R (Nummer 3), dem zweiten Ford GT (Nummer 69) und dem zweiten Porsche 911 RSR (912). In der Prototypenklasse gab es einen Doppelgesamtsieg für den neuen Cadillac DPI (Nummer 10 / 5) vor dem Multimatic Riley mit der Startnummer 90.
Fotos: press-inform
- Details
- Veröffentlicht: 29. Januar 2017