Wie die meisten anderen Fahrzeuge des Bereichs Fahrwerkserprobung arbeitet auch bei dem locker durch die Kurven walisischer Hügelketten kurvenden 530i eine Achtgang-Automatik. Die Handschalter bleiben nur für Basisvarianten im Programm. Die BMWler kommen zweimal im Jahr mit verschiedenen Prototypenfamilien nach Wales. Hier sorgen die wild beklebten Erlkönige kaum für Aufsehen. Der Fahrbahnbelag auf den verschiedenen Erprobungsrunden ist rau, der Gripp üppig. Im flotten Galopp geht es im Nirgendwo über enge Straßen, über Kuppen und viel mehr Zeugen als die seelenruhig grasenden Rinder gibt es ohnehin nicht. Endlich langsam kommt die Sonne hervor und das sehen hier auch die Entwicklungsteams selten. Zumeist ist es dunkel, feucht und ungemütlich. Davon ist im Innenraum des neuen 5ers nichts zu spüren. Der Geräuschkomfort ist selbst ohne Doppelverglasung gut und bei einem Blick unter die schwarzen Tarnmatten sind Displays, Schalter und Bedienelemente zu erspähen, die jenen aus dem aktuellen 7er BMW zum Verwechseln ähnlich sehen.
Als es beim Wechselpunkt in das nächste Fahrzeug mit 19-Zöllern und Sportfahrwerk geht, wird es ebenfalls alles andere als unkommod. Gerade einige Kunden in Deutschland und speziell Großbritannien ordern das straffe Sportfahrwerk und sparen sich aus Kostengründen die intelligenteren Verstelldämpfer, bei denen man zwischen verschiedenen Fahr- und Fahrwerksmodi wählen kann. In den Genuss der neu konstruierten Doppel-Querlenker-Vorderachse kommen alle Kunden jedoch ebenso wie sie von der neuen Fünflenker-Hinterachse profitieren, die beide überwiegend aus Aluminium gefertigt wurden. Vorne müssen die Federbeine keine Radführungsaufgaben mehr übernehmen und sind so weitgehend von Querkräften befreit. Hört sich gut an und fährt sich genau so.
Seine Weltpremiere feiert der neue 5er BMW auf der North American International Autoshow in Detroit Mitte Januar 2017 - wie sein Gegner die Mercedes E-Klasse ein Jahr zuvor. Die Kombiversion dürfte im März auf dem Genfer Salon folgen; die Langversion für China startet dann im April in Shanghai. Der entbehrliche 5er GT hatte beim aktuellen Modell noch die Vorreiterrolle. Er bleibt trotz viel Kritik im Programm und schließt das Quartett dann wahrscheinlich auf der IAA im Herbst kommenden Jahres ab.
Fotos: Uwe Fischer
- Details
- Veröffentlicht: 05. September 2016