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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 25. November 2015
Aufholjagd
Mit dem neuen XF will Jaguar in der prestige- und margenträchtigen Oberklasse endlich ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Der Dreiliter-Diesel soll jetzt den Spitzenmodellen von BMW und Audi den Rang ablaufen und kommt den Deutschen gefährlich nahe.
Die britische Zurückhaltung ist fast schon sprichwörtlich. Ein echter Gentleman wird nie auf den Putz hauen, tut er es doch, dann würde er nur ein "sehr gewöhnlich" ernten. Allenfalls garniert mit einem mitleidigen Blick und definitiv mit einer hochgezogenen Augenbraue. Ob das der Grund ist, warum Jaguar beim neuen XF das Diesel-Topmodell nur mit 221 kW / 300 PS bestückt und damit sich gegenüber dem BMW 535d (230 kW / 313 PS) in Understatement übt? Immerhin bleibt die schnelle Katze damit in Schlagdistanz zum Münchener. Das ist wichtig, denn der BMW gilt in Gaydon als Referenz.
Sparsam im Verbrauch
Das geht sogar so weit, dass sich der Basis-Preis für einen Jaguar XF 3.0d (61.510 Euro) an dem BMW 535d (59.100 Euro) orientiert. Beim Motor hören Gemeinsamkeit dann aber auf: Der BMW tritt traditionell mit einem Reihensechszylinder in den Ring, beim Jaguar sind die Töpfe in V-Form angeordnet. Das Biturbo-Triebwerk zeigt, wie nah die Briten den Deutschen schon gekommen sind. Es tritt kräftig an und beschleunigt sämig durch alle Gänge bis zur elektronisch begrenzten Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Wichtig für die Sprinter: Aus dem Stand ist das Landstraßentempo nach 6,2 Sekunden erreicht.