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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 09. April 2016
"Materialen und Handwerkskunst werden wichtig bleiben, aber entscheidend werden Elemente, wie Bedienfreundlichkeit sein und wie das Produkt in Beziehung zu dem Nutzer und den anderen Passagieren steht", ist sich der Jaguar Chef-Designer Ian Callum sicher. Die Wortwahl "Nutzer" statt "Fahrer" verdeutlicht schon den Paradigmenwechsel der Automobilindustrie. Momentan rücken auch neue Materialien in den Fokus der Autobauer. Leder ist nicht mehr der alleine selig machende Stoff, aus dem die Sitz-Träume sind. Neuartige Bezüge können aus zum Beispiel aus einer Kombination verschiedener Materialien, wie Bambus und einer anderen Holzsorte sein.
Wer jedoch glaubt, dass die Autos der Zukunft rollende Streichholzschachteln oder Eier, wie das Google Car, sein werden, schätzt die solventen Millennials falsch ein. Die Käufer eines Luxus-Mobils werden sich nach wie vor vom Einerlei auf der Straße absetzen. "Das Design wird auch in Zukunft immer ästhetisch bleiben und sich nicht der Praktikabilität des Autos anpassen", sagt Jaguar-Mann Ian Callum. Konsens bei den Designern ist aber auch, dass man die Unterscheidung nicht zu weit zum Selbstzweck erheben sollte. "Wenn man zu viel Design-Tricks in die Formensprache eines Autos packt, altert das deutlich schneller", so Callum. Doch all denjenigen, die mit dem autonomen Fahren und der Veränderung der Definition von Luxus, das Ende des Spaßfahrens als Menetekel an die Wand werfen wollen, sei gesagt, dass sich die Zukunftsforscher und Soziologen einig sind, dass auch dann eine gewisse Gruppe von Autofahrern sich den Spaß nicht nehmen lassen will und ihre Autos auf der Rennstrecke und der Landstraße dynamisch und vor allem selbst bewegen will. Das sind doch gute Nachrichten für die M GmbH und AMG.
Fotos: press-inform / NCE