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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 05. Juli 2016
Edler Gleiter
Der Cadillac CT6 will mit amerikanischen Tugenden der europäischen Luxusklasse mit S-Klasse, Siebener und Co. die Stirn bieten. Das Topmodell hat jedoch nur sechs Zylinder.
Wer ihn zum ersten Mal von vorn durch die Straßen gleiten sieht, denkt: "Oh, ist der US-Präsident wieder im Lande?" Der Cadillac CT6 lässt zu keinem Zeitpunkt auch nur einen Hauch von Zweifel an seiner Herkunft. Schon die massige Front mit den herunterhängenden Blinkerleuchten, die in Kombination mit den Frontscheinwerfern fast wie zwei Standarte wirken, zeigen sofort, dass hier mehr als nur ein 08/15-Auto kommt. Gepaart mit dem an Wiedererkennungswert kaum zu überbietenden Frontgrill inklusive Logo passt der erste Eindruck einfach zu einem Topmodell des Premiumsegments. Rollt der 5,18 Meter lange Amerikaner dann an einem vorüber, lässt auch seine Silhouette keinen anderen Schluss zu, als dass es sich hier um einen edlen, aber zudem auch äußerst stark motorisierten Verkehrsteilnehmer handeln muss. Hier eine Ecke, dort eine Sicke, der CT6 wirkt wie ein moderner Athlet. Selbst das ansonsten eher trist wirkende Heck über den vier Endrohren ist knackiger geworden und endet wie gewohnt in einem gewaltigen Knick. Wird unter dem Knick ein eleganter Kick vollführt, öffnet sich die elektrische Heckklappe des 433 Liter Gepäck fassenden Kofferraums.
Digitaler Rückspiegel
Der zwei Tonnen schwere Cadillac CT6 hat aber natürlich mehr zu bieten, als nur ein unverwechselbares Äußeres. Wer sich zum ersten Mal im Fond des 417 PS starken Allradlers befindet, wird sich die Motorleistung gleich zweimal nennen lassen müssen. Denn wie ein 3,0 Liter großer V6 aus dem fernen Westen klingt er im Stadtverkehr nun wirklich nicht. Einzig das Geräusch der aktivierten Massageinstallation im Sitz ist beim gemütlichen und nahezu jede Unebenheit wegbügelnden Dahinrollen zu vernehmen. Mit Blick auf die, bei Nichtbenutzung in der Vordersitzlehne versenkbaren, Zehn-Zoll-Bildschirmen wird es dort hinten von Anfang an recht gemütlich. Na gut, die Beine übereinanderschlagen können hier zwar auch nur Topmodels, aber auch bei 1,95 Meter Sitzriesen liegt kein Knie-Vordersitzkontakt an. Schade nur, dass es keinen vom Fond-Sitzer hinten rechts bedienbaren Schalter gibt, mit dem sich der Beifahrersitz verschieben lässt. Dafür existiert ein Schalter, mit dem das zweigeteilte Panoramadach im hinten Bereich den Blick zum Himmel freigibt. Allzu groß fällt dies jedoch nicht gerade aus.