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- Veröffentlicht: 31. Januar 2017
Klar geht mit einem Siebener keiner auf die Rennstrecke; da macht die Topversion M 760 Li xDrive keinerlei Ausnahme. Und natürlich hört es sich immer gut an, wenn man sagt, dass man könnte, wenn man nur wollte. Doch das sich der 5,24 Meter lange und über 2,2 Tonnen schwere Koloss derart behände über kurvenreiche Straßen zirkeln lässt, dass die üppige Motorleistung Dank variablem Allradantrieb und Vierradlenkung scheinbar mühelos und perfekt auf die Fahrbahn gebannt wird, das ist eben neu und besser als bei jeder anderen Luxuslimousine. Die Lenkung, die bei flotter Fahrt vielleicht sogar noch etwas direkter und schwergängiger sein könnte, der bullige V12-Klang, der zumindest in den Sportprogrammen noch etwas bassiger wummern könnte - beides Kleinigkeiten in einer nahezu perfekten Gesamtorchestrierung. Die achtstufige Getriebeautomatik scheint die Wünsche des Piloten zu kennen, noch bevor er diese an Lenkrad und Gaspedal geäußert hat. Die Luftfederung federt komfortabel, aber niemals zu schwammig über alles weg, was sich auf der Fahrbahn befindet. 0 auf Tempo 100 schafft der Koloss aus dem Stand in spektakulären 3,7 Sekunden und regelt den Tatendrang des Piloten mit Rücksicht auf Reifen und andere Verkehrsteilnehmer bei 305 km/h.
Auf den Spuren des BMW L7
Dass der BMW M 760 Li xDrive ansonsten allen Luxus, nicht enden wollende Assistenzsysteme, Hightech-Funktionen und Sonderausstattungen bietet, die einen daran zweifeln lassen, noch in einem Auto zu sitzen, ist nicht anders als bei den anderen Siebenerversionen, denen eine anhaltende Leistungsschwäche keinesfalls nachzusagen ist. Wer einmal den V12 gefahren ist, bewegt derzeit jedoch das Maß der automobilen Dinge und schlicht die beste Luxuslimousine der Welt. Schön, wenn man sich zum 40. Geburtstag ein solches Geschenk machen kann. Dabei sind beinahe so schwerwiegende Patzer wie der Wasserstoffantrieb im E38 oder der unansehnliche Walfisch E65 vergessen.
Dabei hatte die Siebener Reihe in den vergangenen vier Jahrzehnten abgesehen von der Verfolgertätigkeit bereits desöfteren für Gesprächsstoff gesorgt und damit insbesondere den S-Klasse-Dauerrivalen aus Stuttgart geärgert. Nachdem der BMW 750 iL im Jahre 1987 als erster Zwölfzylinder nach dem Weltkrieg noch aus Majestätsbeleidigung aufgefasst wurde, sorgten nicht zuletzt der im gleichen Jahr als Einzelstück entwickelte Sechzehnzylinder (408 PS / 625 Nm Drehmoment) oder der 5,37 Meter lange BMW L7 für Aufsehen. Für 246.000 D-Mark bot der Maybach-Vorläufer den Luxus einer Repräsentationslimousine. 899 Stück wurden vom XXL-E38 Ende der 90er verkauft. Der neue BMW M 760 Li xDrive startet bei 166.900 Euro und kann sich mit Individualausstattung der Garchinger M Manufaktur problemlos deutlich über die 200.000-Euro-Marke schrauben.