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- Veröffentlicht: 31. Januar 2017
Überholmanöver
40 Jahre nach seiner Weltpremiere bekommt der 7er BMW endlich das sehnlichst erwartete Sportmodell. Erstmals kann der Bayer die Mercedes S-Klasse hinter sich lassen. Das Topmodell bietet einen beeindruckenden Spagat zwischen Sport und Luxus.
Es war ein Kampf und zwei ein sehr langer. Vier Jahrzehnte kratzte die BMW 7er Reihe mal mehr, mal weniger am Thron des Königs aller Luxuslimousinen. Doch so sehr sich die Münchner auch abmühten, abgesehen von einzelnen Motorvarianten konnte der Verfolger nie so ganz überholen. Die Mercedes S-Klasse, offiziell knapp sechs Jahre vor dem ersten 7er geboren und mit einer umfangreichen Historie an elitären Vorgängermodellen ausgestattet, war einfach zu stark, zu gut, zu edel, als dass es zu Platz eins gereicht hätte. Mit der vergangenen, fünften Generation des 7ers schaffte es BMW erstmals auf Augenhöhe mit dem Sternenschlachtschiff zu fahren. Beim aktuellen Siebener gelingt erstmals das komplette Überholmanöver und dann gerade noch mit dem Zwölfzylinder-Topmodell.
Gelenkig trotz 2,3 Tonnen
Endlich konnten sich die Bayern durchringen, eine ebenso dynamische wie edle M-Variante ihres Aushängeschildes zu kreieren. Zugegeben keine echte, kompromisslose Sportversion mit dem M am Heck, aber ein abgeschwächtes Performance-Modell, wie es in Garching heißt. Genau dieser BMW M 760 Li xDrive setzt in Sachen Fahrdynamik Maßstäbe und rauscht lässig an der elitären Konkurrenz von Mercedes AMG S 63 / S 65 und Audi S8 Plus vorbei. Andere Luxusmodelle wie Maserati Quattroporte, Jaguar XJ oder Cadillac CT6 nimmt der Dingolfinger allenfalls beim Überholen wahr. Dabei ist es nicht der 6,6 Liter große V12-Motor, die 448 kW / 610 PS oder die 800 Nm maximales Drehmoment, die ab 1.550 U/min stilvoll erfreuen. Es ist schlicht die perfekte Fahrbarkeit; die Symbiose aus Sportlichkeit, nicht enden wollendem Luxus und einer fahrdynamischen Kompaktheit, die man sonst nur eins bis zwei Klassen darunter findet. "Die Leistungsentfaltung geschieht beim M 760 Li xDrive besonders heckgeneigt und damit besonders agil", sagt Frank van Meel, Chef der M GmbH, "wir wissen, dass die Kunden mit einem 7er kaum auf die Rennstecke gehen werden. Wir zeigen aber, dass sie es jederzeit könnten."