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- Veröffentlicht: 20. März 2022
So viel Zeit und Energie wollen und können nicht alle Kunden aufbringen. Oft schwebt ihnen nur eine bestimmte Farbrichtung vor, ohne sich Gedanken zu Details oder flankierenden Maßnahmen gemacht zu haben. Die Situation ist vergleichbar mit Maßschneidern, deren Kunden eine bestimmte Material- oder Farbvorstellung haben, von Taschenform, Innenfutter oder Kopfgestaltung aber nichts wissen. Um diesen Kunden entgegenzukommen, schufen die Maserati-Designer eine Art Farb- und Musterkatalog, der als Inspirationsquelle dienen kann. Das Ganze ist aufgeteilt in "Futura" mit modern-futuristischen Farben und Dekoren und "Corse" mit Designs, die an alte Rennwagen erinnern. Innerhalb der jeweiligen Linie gibt es vorgegebene, stilistisch passende Optionen. Der Kunde wird damit an die Hand genommen und durch den Dschungel der Möglichkeiten geführt. Der Gestaltungsprozess erfolgt zu Hause am Computer oder beim Händler.
Natürlich erinnert diese Vorgehensweise an eine erweiterte Liste der Sonderausstattungen. Gleichwohl spielt schon dieses Fuoriserie-Angebot preislich in einer völlig anderen Liga. So kostet beispielsweise eine Metallic-Lackierung für den Levante rund 1.200 Euro, die Dreischichtlackierung steht mit 3.200 Euro in der Preisliste. Entscheidet sich der Kunde dagegen für eine Fuoriserie-Lackierung, sind 20.000 Euro fällig. Für einen passenden Dekorstreifen werden dann nochmals fast 10.000 Euro aufgerufen. Dahinter steckt einerseits der Preis der Exklusivität, um beispielsweise nicht an jeder Ecke einen Ghibli in der schrillen Farbe "Hypergreen" anzutreffen. Doch es gibt auch technische Gründe. "Fahrzeuge aus dem Fuoriserie-Programm werden von Hand lackiert und müssen aus dem normalen Produktionsprozess herausgenommen werden", erklärt Gabba: "Und auch sämtliche Dekorlinien sind von Hand lackiert und nicht foliert."
Während selbst die individuellen Fahrzeuglackierungen augenscheinlich allerhöchsten Qualitätsansprüchen entsprechen und absolut gleichmäßig sind, tritt an anderen Stellen die Handarbeit deutlicher zu Tage. Beispielsweise bei lackierten Felgenrändern mit einer fünf Millimeter breiten, von Hand aufgetragenen Farbeinfassung. Hier sind leichte Toleranzen sichtbar und Gabba erinnert sich: "Die Kollegen aus der Produktion wollten das zunächst nicht hinnehmen, denn Maschinen könnten es exakter. Das sagten wir auch dem Kunden. Doch er bestand auf die handgemalten Räder, schließlich seien sie ein Unikat." Und genau darum geht es ja bei Fuoriserie.
Fotos: Maserati