Vereinte Widersprüche
Ford hat dem vollelektrischen Mustang Mach-E nun ein kraftvolles Flaggschiff gegönnt: 487 PS, 860 Nm Drehmoment und ein Sprint von 3,7 Sekunden von Null auf 100 - das klingt schon gewaltig.
Mit seinem neuen Elektro-Flaggschiff Mustang Mach-E GT hat Ford ein ganzes Bündel Widersprüche in ein einziges Auto zu packen versucht. Das fängt beim Namen an. Der Mustang war seit Mitte der 1960er Jahre ein graziler Sportwagen und hat angelehnt an das Logo in seinem Kühlergrill das Genre der Ponycars mit begründet. Der Mach-E allerdings hat zumindest optisch mit einem Pony nicht mehr viel gemein. Eher mit einem ausgewachsenen Mustang mit ausgeprägtem Hang zum Übergewicht. Was er an Temperament auf die Straße bringt ist eine ganz andere Sache. Wenig nachvollziehbar auch, dass Ford dem Mach-E GT dezidiert die Tauglichkeit für die Rennstrecke eingebaut hat. Schwer vorstellbar, dass dieses Trumm mit seinen 2,4 Tonnen Leergewicht, 1,6 Metern Höhe und 4,75 Metern Länge auf dem Hockenheimring über die Kerbs fegt.
Ein Kick aufs Gaspedal - und wusch, vorbei
Kann er aber. Der "Temperamentvoll Plus"-Modus ist laut Ford "nur für den Rennstreckeneinsatz vorgesehen" und hilft dem Fahrer, die Leistung des Antriebsstranges auf der Rennstrecke auszubalancieren. Der Renn-Modus passt die Traktions- und Stabilitätskontrolle entsprechend an. Das System reduziert dabei die Aktivierungsschwelle des ESP und der Traktionsregelung und modifiziert die Drehmomentverteilung. Dass es dabei weniger um Pokale denn um Spaß am schnellen Fahren geht, zeigt sich schon alleine daran, dass der künstlich erzeugte Sound des Antriebsstranges noch einmal verstärkt wird.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 20. Oktober 2021