Neben dem nun für Williams fahrenden Massa vertrauen in dieser Saison noch die Piloten Nico Rosberg, Fernando Alonso, Nico Hülkenberg und Susie Wolff auf das Handwerk aus Magdeburg. Grundsätzlich ist jeder Helm von außen nach innen ähnlich aufgebaut ist: Außenschale, Innenschale, Komfortpolster, Haltesystem, Visier und auf Wunsch Seitendeckel. Der aktuelle Rennhelm mit dem Namen SF 1 besteht aus bis zu 19 Lagen Kohlefaser und einem Karbon-Aramid-Hybridgewebe, das im Autoklav-Verfahren gepresst wird. Ab 1.350 Gramm wiegt das neueste Schutzhelm-Mitglied der Schuberth-Familie und ist selbstverständlich nach geltendem FIA-Standard zugelassen. Zehn Liter Frischluft pro Sekunde strömen bei einem Tempo von 100 Kilometer pro Stunde in den Helm hinein. Damit das auch klappt, stehen sechs Lufteinlässe am Kopf, zwei am Kinn und zwei am Visier zur Verfügung. Den insgesamt zehn Einlässen stehen sechs Luftauslässe gegenüber. Da die Hersteller von Helmen nicht ständig auf der Rennstrecke ihre Versuche fahren können, verfügen sie heutzutage über hauseigene Windkanalanlagen, in denen im Bereich der Hochleistungsaerodynamik rund um die Uhr geforscht werden kann.
Hilfe von den Stars
Neben den trockenen Forschungsergebnissen sind Hersteller wie Schuberth oder Sebastian Vettels Helm-Hersteller Arai auf die Rückmeldungen und Vorschläge von Rennsportlern angewiesen. Michael Schumacher gehörte zu den wichtigsten Vorantreibern der Sicherheitsaspekte bei der Helmentwicklung. Marcel Lejeune, Geschäftsführer der Schuberth GmbH, denkt mit Dankbarkeit an die erfolgreiche Zusammenarbeit zurück: "Michael Schumacher hat mit seinem großen technischen Sachverständnis und seinen herausragenden analytischen Fähigkeiten wesentlich zur steten Verbesserung unserer Formel-1-Helme beigetragen. Für seine unermüdliche Akribie sind wir ihm sehr dankbar."
Dass spätestens nach solch einem Moment, wie ihn unter anderem Felippe Massa erleben musste, der Helm zum besten Freund des Rennfahrers wird und aus diesem Grund bei jedem Test und jedem Rennen ein Helmexperte zugegen ist, wundert dabei nicht. Viele Rennfahrer, wie auch Sebastian Vettel, haben es sich in den vergangenen Jahren nicht nehmen lassen, nahezu bei jedem Rennen mit einem anderen Helmdesign anzutreten - die alle per Hand aufgetragen werden. Anhängern dieses Vorgehens, wie auch Lewis Hamilton, wurde zu Beginn der laufenden Saison genau diese Freude genommen. Denn Formel-1-Piloten müssen das ganze Jahr mit einem einheitlichen Helmdesign fahren. Der simple Grund: Die Fahrer sollen dadurch wieder leichter von außen zu erkennen sein.
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 15. Mai 2015