Neuauflage
44 Jahre nach der Produktionseinstellung präsentiert Mercedes auf der Frankfurter IAA wieder ein S-Klasse Cabriolet. Sein Vorgänger aus dem Jahre 1971 wurde längst zur Legende und rollenden Wertanlage.
Der Daimler-Klassiker Mercedes SL hat es schwerer denn je. Der doppelsitzige Edelroadster hatte 1971 als Baureihe R 107 die Rolle des Edelcabrios im Hause Mercedes übernommen. Gerade die aktuelle SL-Generation tut sich schwerer als je zuvor beim erlauchten Kunden. Das dürfte sich auch nach der Modellpflege, die im Herbst ihre Weltpremiere feiert und um Frühjahr zusammen mit dem neuen S-Klasse Cabriolet auf den Markt kommt, kaum ändern. Dabei ist es nicht so, dass Mercedes erstmals ein viersitziges Nobelcabriolet auf den Markt bringt. Bis 1971 war die offene S-Klasse das Maß aller automobilen Dinge - nicht nur, aber insbesondere in den USA.
Luxus für vier
Heute ist das 4,90 Meter lange Topmodell des Mercedes 280 SE 3.5 mit seinem grandiosen V8-Triebwerk ein überaus exklusiver Klassiker. Hoch karätige Schauspieler, erhabene Firmenchefs und Top-Fußballprofis ließen sich seinerzeit nur allzu gerne in der viersitzigen Luxuskarosse ablichten. Zwischen 1969 und 1971 wurden vom offenen 3,5er der Baureihen W 111 / 112 gerade einmal 1.232 Fahrzeuge gebaut, die heute teurer denn je sind. Von den fünf Modellen 220 SE, 250 SE, 280 SE, 300 SE und eben dem 280 SE 3.5 wurden in Sindelfingen überhaupt nur 7.013 Fahrzeuge produziert, bevor der SL-Roadster das Luxussegment mit dem Stern übernimmt. Im vergangenen Sommer wurde von RM Auctions ein besonders gut erhaltenes Modell des 280 SE 3.5 für fast 430.000 Dollar versteigert. Doch auch die normalen Fahrzeuge erzielen besonders auf dem Hauptmarkt in den USA Spitzenwerte. Die Hagerty Versicherung schätzt einen Mercedes 280 SE 3.5 im Zustand zwei heute mit fast 300.000 Dollar ein; mehr als das Doppelte als noch vor zehn Jahren. Selbst die kleinere Sechszylinderversion kommt auf einen Zweitwert von 75.000 Dollar.
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- Veröffentlicht: 31. August 2015