Immer weiter

Mit einer erhöhten Batterie-Kapazität beim Leaf will Nissan potenzielle Elektroauto-Käufer locken. Bis zu 250 Kilometer sind nun am Stück möglich.
Elektroautos haben eine geringere Reichweite als nahezu jedes Verbrennungsmotor-Fahrzeug. Spätestens seit dem Tesla Model S bröckelt dieses starke Argument. Dass nicht nur die Amerikaner um ihren Elektro-Gott Elon Musk mehr als die üblichen und viel zitierten 50 Durschnitts-Kilometer am Tag in Form eines lautlosen Fahrzeugs garantieren können, wollen alle anderen Hersteller auch zeigen. Doch mit dem Nissan Leaf 30 kWh sind mal wieder die Japaner die ersten und aktuell weitesten im Kompaktwagensegment. Bis zu 250 Kilometer schafft der 1,5 Tonnen schwere Stromer ohne Nachzuladen. Sollte ihm mal der Saft ausgehen, stehen europaweit 2.308 CHAdeMO-Schnellladestationen bereit, an denen er innerhalb von 30 Minuten zu 80 Prozent geladen werden kann. Die letzten zwanzig batterieschonenden Prozent dauern wesentlich länger. Noch länger, knapp acht Stunden, dauert hingegen das Vollladen an der heimischen Steckdose. Dass diese Aktion vor allem nachts oder am Arbeitsplatz durchgeführt wird, bleibt außer Frage.
One-Pedal-Feeling
Die neue 30 kWh-Batterie ist, wie auch die immer noch im Angebot zu erhaltende 24 kWh-Batterie, im Unterboden montiert. Sie besteht aus 48 kompakt bauenden Lithium-Ionen Module mit jeweils vier Batteriezellen pro Modul. Beide unterscheiden sich interessanter Weise nicht durch ihre äußeren Abmessungen, sondern lediglich in ihrer Dichte. Soll heißen, in der neuen, leistungsstärkeren Batterie besteht die Katode aus Lithium-Nickel-Mangan-Kobaltoxid und nicht nur aus Lithium und Mangan. Das Resultat ist eine um 26 Prozent höhere Dichte. Sollte es dennoch mal eng werden mit dem Ladezustand, steht das leicht verbesserte Infotainmentsystem mit den genauen Ladesäulen-Standorten parat.
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 13. Oktober 2015