Die Geburtsstunden einer Legende
Im britischen Solihull nahe Birmingham wird seit fast 70 Jahren der Land Rover Defender produziert. Ein Blick hinter die Kulissen verrät, warum dieses Modell schon zu Lebzeiten zur Legende wurde.
Es ist früh am Morgen, dunkle Wolken ziehen über Birmingham und die ersten Scheibenwischer werden aktiv. "Wenn Sie schönes Wetter suchen, sind Sie hier falsch", hustet der Pförtner unter seinem Schal hervor und fügt hinzu: "Herzlich willkommen im Jaguar Land Rover Werk Solihull." Den Markennamen hätte er sich allerdings sparen können, da sowohl die Jaguar als auch die Landy- und Range-Dichte schon außerhalb der Schranken und erst recht dahinter spürbar zunimmt. Anders als auf einem japanischen oder so manch deutschen Werksgelände sind zwar noch jede Menge Fremdfabrikate zu erblicken. Doch liegt das natürlich daran, dass nicht jeder Werksangestellte mehr als seinen kompletten Jahreslohn in einen Neuwagen investieren möchte, den er jeden Tag zusammenschraubt.
72 Stunden für einen Defender
Der Begriff des Zusammenschraubens ist, soviel sei bereits an dieser Stelle verraten, in keinster Weise abfällig zu verstehen. Denn hier sind noch echte Menschen mit echten Schraubenschlüsseln zu Gange. Und genau das wird schon direkt zu Beginn der Produktionslinie des großen Stars, der rollenden Legende der Marke Land Rover offenbart. Denn der Defender wird seit fast 70 Jahren an dieser Stelle zusammengesetzt und nach drei Tagen per Zündschlüsselumdrehung zum Leben erweckt. Eine Produktionszeit, die leider sehr schnell deutlich macht, warum Land Rover nicht direkt von einer kommenden siebten Defender-Generation spricht. Dass sie dennoch kommen wird, daran zweifelt jedoch niemand so wirklich - erst recht nicht hier in seinem Stammwerk. Die Entscheidungen werden zwar längst nicht mehr im ersten Stock des noch erhaltenen Backsteingebäudes mit Drehtür gefällt. Aber mal sehen...
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 18. Dezember 2015