Schlafmütze
Er kommt tatsächlich doch noch. Mit dem GLE Coupé will Mercedes dem längst entfleuchten BMW X6 hinterherhecheln. Wohl auch deshalb sieht er dem Bayern aus Spartanburg ungewöhnlich ähnlich.
Selten hat Mercedes einen Trend derart verschlafen wie bei SUV-Coupés. Die gute Nachricht: der Konkurrenz geht es nicht besser. Die schlechte Nachricht: Hauptkonkurrent BMW hat mit seinem X6 viele Jahre satt abgesahnt und ist hier nicht nur in seiner zweiten Generation unterwegs, sondern hat mit dem X4 bereits einen kleinen Bruder positioniert. Jetzt geht das Mercedes GLE Coupé auf Aufholjagd. In China gelten Plagiate weniger als blindes Abkupfern, sondern vielmehr als Zeichen von Anerkennung und Erfolg. Wer sich Seiten- und Heckansicht des Mercedes GLE Coupés, der seine Weltpremiere auf der Detroit Motorshow Mitte Januar feiert, ansieht, glaubt die erste Generation des BMW X6 vor sich zu sehen.
Zunächst nur Sechszylinder
Das 4,90 Meter lange GLE Coupé führt im Hause Mercedes nicht nur die neue Nomenklatur ein und macht das ehemals geplante M-Klasse Coupé vergessen. Ebenso wie BMW schickt Mercedes sein erstes SUV-Coupé entsprechend der Kundschaft nur mit kraftvollen Sechs- und Achtzylindern auf den Markt. Der schon in der ehemaligen M-Klasse wenig standesgemäße Vierzylinder-Diesel bleibt den anspruchsvollen Coupé-Kunden erspart und soll die Sportlichkeit des GLE Coupés zum Marktstart unterstreichen. Mit leichter Verzögerung ist nicht nur der normale GLE als M-Klasse-Nachfolger, sondern auch eine AMG-Coupé-Version mit doppelt aufgeladenem Achtzylinderturbo geplant. Bis der echte AMG-Recke kommt, führt Mercedes mit dem GLE 450 AMG seine neuen Sportmodelle ein, die die Lücke zwischen Standardversion und AMG-Variante schließen soll. "Das GLE Coupé ist für Mercedes Wegbereiter zu einer vielseitigen Fahrzeugklasse. Damit werden wir neue Kunden für unsere Marke gewinnen", so Vertriebsvorstand Ola Källenius.
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- Veröffentlicht: 09. Dezember 2014