Hölzer, Keramik, Leder und Alcantara verschmelzen zu einer gediegenen Einheit wobei BMW zum Glück darauf verzichtete, die in der Fahrgastzelle verbauten Karbonmaterialien wie bei i3 und i8 sichtbar zu machen. "Im Vergleich zu seinem Vorgänger hat der neue 7er 130 Kilogramm abgespeckt", sagt Vertriebsvorstand Ian Robertson, "so leicht ist in dieser Klasse kein anderes Auto." Bei der Fahrdynamik ist das mehr als ein Klassensprung. Trotz 14 Zentimeter mehr wedelt die Langversion des 750ers um die Ecken. Allradlenkung und Allradantrieb tun ihr übriges, damit der neue 7er BMW der Konkurrenz mit Mercedes S-Klasse, Audi A8 und zumindest hier in den USA auch dem Lexus LS die LED-Rücklichter zeigt. "Wer hier in New York einen 7er BMW fährt, entscheidet sich aktiv gegen eine S-Klasse oder einen Lexus", unterstreicht Paul R. Simon, "die meisten der Kunden sind vorher einmal S-Klasse gefahren und wollen mehr Dynamik am Steuer und ein Designstatement setzen." Daher gibt es erstmals zwei unterschiedliche Varianten: den normalen Siebener und ein betont eigenständiges M-Sportpaket, dem man durchaus ein paar imageträchtige Zusatzpferde hätte spendieren dürfen.
Abgespeckt
Den BMW-Verantwortlichen ist es jedoch wichtiger denn je, dass man auch in der zweite Reihe zur neuen Nummer eins wird. Hier hat der 7er speziell in der Langversion mächtig zugelegt und bietet mit einem Bedien-Touchpad sowie zwei großen Einzelbildschirmen - allerdings ohne Touch Funktion - ein bisher unbekanntes Angebot. Der Reisekomfort und das geringe Geräuschniveau sind beeindruckend. Doch könnten die belederten Einzelsitze gerade im Vergleich zur etablierten Mercedes S-Klasse noch weicher und auch ein paar Zentimeter tiefer sein. Auf Knopfdruck lassen sich beim 750er die Jalousien rundum schließen, das Sky Lounge Panoramadach mit LED-Illuminierung öffnen und der Sitz nebst Ganzkörpermassage in die Liegeposition Fahren. Im 515 Liter großen Laderaum schlummert zeitgleich das Gepäck.
Während der Fondpassagier den Reisekomfort genießt, schnalzt der Fahrer am griffigen Steuer des 1,9-Tonnen-Modells ob der Fahrdynamik mit der Zunge, wedelt mit der präzisen Lenkung durch enge Gassen und lässt den 330 kW / 450 PS des doppelt aufgeladenen Achtzylinders je nach Verkehrslage ihren freien Lauf. Perfekt - die Abstufung von Motorleistung und der achtstufigen Getriebeautomatik. Über einen Adaptiv-Modus lässt sich das Luftfederfahrwerk für alle Eventualitäten einstellen. 0 auf Tempo 100 schafft der Bayern-Allradler Dank 650 Nm maximalem Drehmoment in 4,5 Sekunden während die Höchstgeschwindigkeit wie bisher bei 250 km/h abgeriegelt wird. Während die Kurz-Version mit Hinterradantrieb 7,9 Liter Super verbraucht, liegt der Allradler mit langem Radstand bei 8,3 Litern. Basispreis für das weltweite Volumenmodell BMW 750 Li xDrive sind 112.700 Euro. Mit standesgemäßer Zusatzausstattung werden das schnell 130.000 Euro und mehr. In Europa dürften sich die meisten Kunden für den Basisdiesel BMW 730d mit seinem 265 PS starken Sechszylinder ab 81.900 Euro entscheiden, der sparsame Vierzylinder Dank eines Normverbrauches von 4,5 Litern Diesel ad absurdum führt.
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- Veröffentlicht: 27. August 2015