Und ist doch vergleichsweise harmlos. Denn der 4,7 Meter lange und leer 1,8 Tonnen schwere Lexus ist eher gemäßigt unterwegs. Ja, wer im Fahrersitz Platz nimmt, der fühlt sich gleich wohl dank der Mischung aus komfortablem Nachgeben und sportlicher Passform. Ja, man sitzt - vom Beifahrer getrennt durch einen gefühlt wuchtigen Mitteltunnel - tief wie in einem reinen Sportler. Und in der zweiten Reihe des von Lexus zum 4-Sitzer deklarierten RC kann man allenfalls kürzere Strecken ohne körperliche und psychische Defekte überstehen. Aber ansonsten ist der Lexus RC 200t nicht annähernd so krawallig, wie er aussieht.
4,9 Liter auf 100 Kilometer beim Hybrid
Im 200t arbeitet unter der Fronthaube ein gesitteter Vierzylinder-Reihenmotor mit 1.998 ccm Hubraum. Der grundsätzlich gleiche Benziner verrichtet auch im Lexus-SUV NX 200t seinen Dienst und ist noch relativ neu im Motorenregal der Japaner. Im RC bringt es der Turbo-Motor auf eine Leistung von 180 kW/245 PS und ein maximales Drehmoment von 350 Nm, das zwischen 1.660 bis 4.400 U/min. anliegt. Klingt erst mal nicht schlecht. 245 PS - mehr liefert beispielsweise ein VW Scirocco nur in der R-Version. Doch auf der Straße macht der Lexus zu wenig aus dieser Kraft. Bei 230 km/h Topspeed ist Schluss, mit 7,5 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h gehört er auch nicht gerade zu den Senkrechtstartern im Feld.
Gedämpft wird die Motorkraft nicht zuletzt von der achtstufigen Wandlerautomatik, die Aisin zuliefert. Sie kann sich viel zu oft nur viel zu spät entscheiden, ob sie nun einem Gangwechsel gnädig zustimmt. Immerhin ist der RC ansonsten tadellos unterwegs, schiebt tatkräftig aus der Kurve raus und das überarbeitete Fahrwerk zieht präzise seine Spur. Dabei wird die Federung nie unangenehm hart, sondern bleibt durchgehend in der Komfortzone.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 20. Januar 2016