Der Diesel ist tot, es lebe der Diesel
Der deutsche Automarkt hat sich zu Beginn des Jahres leicht erholt. Laut dem DAT-Autobarometer legen die Neuzulassungen wieder zu. Beim Gebrauchtwagenmarkt fällt neben dem zunehmenden Run auf Diesel vor allem die Zurückhaltung bei elektrifizierten Wagen auf.
Es gibt Licht am Ende des Tunnels. Das zeigt das DAT-Autobarometer, das so etwas wie der Fieberthermometer des deutschen Automarktes ist. Und da scheint es so, als ob sich der Patient auf dem Weg der Besserung. Der DAT-Autobarometer meldet, dass die Neuzulassungen im Januar 2022 fast neun Prozent über denen des Vorjahresmonats liegen. Auch der Gebrauchtwagenmarkt legt um sechs Prozent zu. Stabile Zahlen, wie es im Börsianer-Deutsch heißt. Doch ein Blick hinter die Kulissen der Excel-Tabelle fördert interessante Fakten zutage. Dass die Chip- und die Nachschubkrise voll auf dem Gebrauchtwagenmarkt durchschlägt, merkt jeder, der sich um einen solchen Pkw bemüht.
Diesel stehen kürzer als Benziner beim Händler
"Speziell der Gebrauchtwagenmarkt läge deutlich stärker im Plus, wenn es mehr Gebrauchtwagen gäbe", heißt es im DAT-Autobarometer. Weil es kaum Neuwagen gibt, bemüht man sich verstärkt um "junge Gebrauchte". Deswegen sind vor allem drei Jahre alte Autos heiß begehrt und sind dementsprechend teuer. Bei einer derart überhitzten Marktsituation ist es spannend, sich die Dauer anzusehen, die die Autos beim Händler stehen. Wird alles, was vier Räder hat, aus purer Verzweiflung weggekauft oder kristallisieren sich Präferenzen heraus? Passend zu der sich immer schneller drehenden Preisspirale bei gebrauchten Pkws verkürzt sich auch die Standzeit immer mehr: Dieselfahrzeuge sind erstmals seit Längerem wieder deutlich gefragter als Benziner!
- Details
- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 24. Februar 2022