Ford 2.0
Der Automobilhersteller Ford richtet sich neu aus. Die Zeichen der Zeit sind erkannt und das Auto an sich rückt ein wenig in den Hintergrund.
"Ich hätte gern einen Big Mac, ne Pommes und eine Cola - und zahlen möchte ich mit FordPay", könnte es ab April dieses Jahres bei der Fast Food-Kette McDonalds in New York heißen. Aber nicht nur dort. Auch bei der Supermarktkette SevenEleven ist in Zukunft diese Art des bargeldlosen Bezahlens möglich. Doch was ist das überhaupt? Ganz einfach: Es ist ein Teil der neuen, großen, globalen Neuausrichtung des Automobilherstellers Ford, dessen Überbegriff den Namen FordPass trägt. Die neue Plattform soll für eine engere und verbesserte Beziehung zu seinen jetzigen und künftigen Kunden sorgen. Soll heißen, nicht nur Ford-Fahrer, sondern auch alle anderen können an dem neuen System partizipieren. "Bei FordPass dreht sich alles um kundenfreundliche Servicedienstleistungen", betont Stephen Odell, als Leitender Vizepräsident von Ford zuständig für Marketing, Sales and Service weltweit. Warum die Amerikaner genau jetzt auf diesen Zug aufsteigen, weiß ihr Chef Mark Fields: "Der globale Dienstleistungsmarkt für Transport ist 5,4 Milliarden Dollar groß. Und an dem hält Ford wie seine Wettbewerber null Prozent. Schauen Sie sich an, was aus Nokia wurde, das früher den Mobiltelefonmarkt beherrschte."
FordPass-App
Was er damit meint, ist in Hinblick auf die Kernkompetenz eines jeden Automobilherstellers nicht ganz so einfach umzusetzen: Er muss sich von seiner Fokussierung auf das ursprünglich Wesentliche, die Hardware, sprich das Auto an sich, lösen und mehr in die Beziehung zum potenziellen und selbstverständlich auch zum bestehenden Kunden investieren. Und wo könnte dies besser über Bonusprogramme funktionieren, als in den USA, wo nahezu jede Supermarkt-Kette über ein eigenes Kundenbindungsprogramm inklusive Karte verfügt? Da wundert es nicht, dass mit Perks ein genau solches Programm ebenfalls zum FordPass gehört. Schon die pure Inanspruchnahme von Dienstleistungen. Hinzu kommen Vergünstigungen bei Kooperationspartnern. "Wir wollen mit bestehenden und künftigen Kunden auf eine besondere Weise interagieren, um jedes Mal eine positive Wahrnehmung der Marke Ford zu erreichen", unterstrich Elena Ford, als Vizepräsidentin der Ford Motor Company global verantwortlich für Händler- und Kundenbeziehungen.
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 19. Februar 2016