Das dabei geltende Motto "Ein Mann, ein Motor" dürfte den meisten deutschen Kunden mit automobilsportlichem Hintergrund bekannt vorkommen, da bei AMG in Affalterbach nach genau dieser Philosophie gearbeitet wird. Und auch der finale Arbeitsschritt ist gleich: Jeder Motor bekommt eine Plakette mit dem Namen seines Erbauers verpasst. "Das Anbringen unserer Namensplakette auf dem Motorblock ist für uns ein echter Ansporn uns zu konzentrieren", verrät Tsunemi Ooyama. Takumi Kurosawa sieht das ähnlich: "Ich fühle mich in diesem Moment einfach nur unglaublich stolz."
Letzte Streicheleinheiten
Aber warum leistet sich ein Unternehmen wie Nissan, das in den vergangenen 80 Jahren in Yokohama über 35 Millionen Motoren gebaut hat, solch einen Luxus? "Wir sind, anders als eine Maschine, in der Lage kleinste Spalte und vor allem Staubkörner oder andere Verunreinigungen mit der Hand zu erspüren. Denn eine Abweichung von nur zehn Mikrometern kann sich negativ auf die Leistung des Aggregats auswirken", erklärt Takumi Kurosawa, der nicht zuletzt durch seinen Vornamen wie gemacht für diesen Job scheint. Und weiter: "Nach dem Zusammenbau kommt jeder Motor auf den Prüfstand, wo wir ihn zuerst auf bis zu 3.000 Umdrehungen pro Minute hochfahren, dann mit Öl befüllen und anschließend mit der Hand auf Vibrationen überprüfen."
Genau dieser fast schon liebevoll wirkende Akt fällt den fünf Takumi nicht schwer, drückt er doch eigentlich genau das aus, was ihren Job ausmacht: Liebe zum Produkt und dessen Geschichte. Diese in der Unternehmenssprache als Monozukuri verbalisierte Philosophie des sich stetig verbessernden Fertigungsprozesses, durchlebt Takumi Kurosawa seit 1980. "Ich habe damals bei einem Profifußball-Verein gespielt und mich verletzt. Da kam der Clubmanager des Nissan-Werksteams auf mich zu und fragte, ob ich denn nicht für sie auflaufen möchte - dem Ruf bin ich dann gefolgt. Schon nach drei Tagen allerdings hatte ich keine Lust mehr auf das Training und die ständigen Laufeinheiten. Mit Blick auf die sehr unsichere Zukunft im Fußball-Geschäft habe ich mich dann dafür entschieden, in dem angrenzenden Yokohama-Werk anzufangen. Seitdem bin ich hier."
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 31. März 2016