Traditionell nutzen die Automobilhersteller die große Bühne, um mit extrem aufwendigen Werbespots, die mittlerweile Kinofilm-Niveau haben, auf sich aufmerksam zu machen - Dieselgate hin oder her. Allerdings wird VW auch dieses Jahr erneut keine Werbung senden. Dabei haben die Wolfsburger vor ein paar Jahren für ihre Star Wars / Darth Vader-Videos viel Sympathiepunkte eingeheimst. Dieses Jahr kostet ein 30-Sekunden-Werbeclip rund 5,1 Millionen US-Dollar. Da ist das Beste nur gut genug. Mercedes lässt sich da nicht lumpen und hat für die Umsetzung des einminütigen Films mit Ethan und Joel Coen zwei Oskar-Gewinner als Regisseure engagiert. Der Clip mit Peter Fonda in der Hauptrolle nimmt den Hollywood Klassiker "Easy Rider", in dem Fonda eine Hauptrolle spielt, auf die Schippe. Der alternde Zweirad-Heroe (immer noch mir orangener Sonnenbrille) parkt mit seinem Mercedes-AMG GT-C Roadster die Harleys vor einer Rocker-Spelunke zu. Statt einer Tracht Prügel setzt es nur ein "Not bad" (nicht schlecht) von einer ergrauten Motorrad-Lady ehe der Easy Rider mit seinem Sternenmobil davonbraust.
Ästhetische Bilder
Hollywood ist in den Werbepausen und den Automobil-Videos allgegenwärtig: Kia will den Niro in das rechte Licht rücken und hat dafür die Schauspielerin Melissa McCarthy engagiert. Nicht nur das: In zwei verschiedenen Spots mit den Titeln "Run" und "Iceberg" werden auch die Lachmuskeln strapaziert, indem die Fahrerin den Kia-Conciergeservice fragt, ob die Dienste auch verfügbar sind, wenn sie sich nicht im eigentlichen Sinne auf einer Straße befindet. Beim nächsten Bild sieht man, wie sie in ihrem Niro auf einer Eisscholle in der Arktis treibt. Bei der zweiten Episode, die vor dem dritten Spielviertel ausgestrahlt wird, hastet die Schauspielerin angstjohelnd durch eine Wüste und dreht sich dabei immer wieder um. Der koreanische Crossover ist bei diesem Spot nie zu sehen, sondern nur im Abspann der Niro-Schriftzug.
Hyundai fährt einen anderen Ansatz, auch um der Schwestermarke nicht ins Gehege zu kommen. Der Autobauer ist Hauptsponsor des Endspiels und ist daher präsent genug. Deswegen wird der Spot vor und nach dem Spiel gesendet, wobei der Film nach dem Finale eine klasse Idee ist. Der bekannte Hollywood-Regisseur Peter Berg (Patriots Day, Deepwater Horizon) wird während des Spiels eine 90-Sekunden-Dokumentation mit interessanten Szenen, die sich rings um das Finale abspielen, drehen und diesen dann gleich nach dem Abpfiff über den Äther schicken.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 29. Januar 2017