Überschaubare Auswirkungen
Wie hart treffen die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland die Autobauer? Am härtesten trifft es die Renault-Gruppe sowie Hyundai/Kia. Die deutschen Autobauer kommen mit einem blauen Auge davon.
In der Ukraine tobt ein bewaffneter Konflikt. Um der gewalttätigen Auseinandersetzung ein Ende zu bereiten, verhängen die EU, die USA und einige andere Länder Sanktionen gegen Russland, die die Wirtschaft des großen Landes ins Mark treffen sollen. Da geht es um Bankgeschäfte, das Ende von Gas- und Energiekäufen bis hin zum Einfrieren von Privatvermögen. Doch Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Angriff offenbar von langer Hand geplant und bereits hohe Finanzreserven aufgebaut. Doch Sanktionen, ob wirksam oder nicht, haben immer auch eine Kehrseite, denn sie treffen auch die eigene Wirtschaft. Allerdings gehen nur zwei Prozent der deutschen Exporte nach Russland, darunter auch Autos. Deutsche Karossen sind in Putins Reich nach wie vor sehr beliebt.
Russischer Markt stagniert
"Russland wird lange Zeit als wichtiger Absatzmarkt und Produktionsstandort für die Automobilindustrie ausfallen. Zwar sind die konkreten Effekte des Krieges und der anstehenden Sanktionen noch nicht genau abzusehen. Allerdings dürfte das Anlagevermögen von Automobilherstellern und Zulieferern in Russland erheblich an Wert verlieren. Die Automobilindustrie wird für viele Jahre keine relevanten Investitionen in Russland tätigen. Allerdings ist auch mit erheblichen indirekten Folgen für die Automobilbranche in Deutschland und Europa zu rechnen. So werden in den nächsten Jahren nicht zuletzt aufgrund der Verteuerung der Energie- und Mineralölpreise die Kosten für die Automobilproduktion und für die Autonutzung steigen", stellt Professor Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM) fest.
- Details
- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 24. Februar 2022