Den nötigen Bums verschafft dem 1.655 Kilogramm schweren Sportler nicht so sehr die reine PS-Zahl - da liegt der neue RS 5 mit 331 kW/450 PS auf gleicher Höhe wie sein Vorgänger. Die Musik kommt vielmehr von dem um 170 auf maximal 600 Nm gesteigerten Drehmoment, das nun auch bereits ab 1.900 U/min. anliegt und bis 5.000 U/min. reicht. Offiziell braucht der RS 5 auf 100 Kilometern 8,7 Liter Super - wer ihn sich leisten mag und ihn entsprechend fährt, der wird über ein deutliches Mehr nicht erstaunt sein.
Erstaunlich die Alltagstauglichkeit des Sportlers. Die achtstufige Tiptronic schaltet butterweich und ohne jede Zugkraftunterbrechung. Im Comfort-Modus wandelt sich der RS 5 in einen sanften Gleiter, der über alles hinweg schwebt, was der Asphalt an Widrigkeiten zu bieten hat. Im Sportmodus geht es deutlich rabiater zu. Der Motor faucht wie ein Rudel Wildkatzen, beim Zurückschalten spoddert, knallt und sprotzt es aus den Endrohren, dass es eine wahre Freude ist. "Emotionales Fauchen" nennt Audi das. Die Gänge werden hoch ausgefahren, die Gasannahme noch direkter und die Lenkung versteift sich. Aus der Ruhe bringen läßt sich der Audi aber auch dann nicht. Wer es darauf anlegt und voll aus der Kurve heraus beschleunigt, der erlebt allenfalls ein kurzes Ausbrechen des Hecks, das sich allerdings sofort wieder einfangen lässt. Der permanente Allradantrieb, der die Antriebskräfte regulär im Verhältnis 40:60 auf die Antriebsachsen verteilt und je nach Fahrsituation bis zu 85 Prozent auf eine Achse geben kann, sorgt für beste Traktion. Der neue Audi RS 5 ist so gediegen teuer, wie er aussieht. Mindestens 80.900 Euro sind fällig. Wer die schon gut ausgestattete Serienversion aufrüsten will, der hat aber auch kein Problem, die 100.000er Latte zu reißen.
Fotos: Wolff
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 22. Juni 2017