Bei den Fahrleistungen und dem Fahrverhalten gibt es zwischen Taycan GTS und Taycan GTS Sport Turismo keine nennenswerten Unterschiede. Im normalen Fahrbetrieb leistet der elektrische Powerkombi 380 kW / 517 PS. Im Overboost stehen kurzzeitig jene bis zu 440 kW / 598 PS zur Verfügung, die auch die Limousine bietet. Imposanter als die Motorleistung an sich ist das gewaltige Drehmoment von maximal 850 Nm, das aus jedem Tempo für gewaltigen Schub sorgt, der via Allradantrieb an die beiden Achsen transferiert wird.
Stattliche 132.786 Euro teuer
Es sind weniger die Fahrleistungen, die einen Käufer zum mindestens 132.786 Euro Taycan GTS Sport Turismo ziehen werden, denn die 440 kW / 598 PS bringen unter dem Strich kaum mehr Sportlichkeit als ein Taycan 4S. Aus dem Stand geht es in 3,7 Sekunden auf Tempo 100, bei 250 km/h ist Schluss mit dem Vortrieb. Im normalen Fahrbetrieb wird die stattliche Motorleistung an die Hinterachse mit ihrer zweistufigen Übersetzung übertragen, während ein Teil bei dynamischer Kurvenfahrt oder Traktionsproblemen an die Vorderachse gebracht wird. Keine Überraschung, dass der Taycan GTS Sport Turismo seine Insassen mit einem brachialen Schub verwöhnt und es bisweilen so erscheint, als hätte er keine 2,3 Tonnen Leergewicht auf den Rippen. Das Akkupaket mit seiner Kapazität von 93,4 kWh reicht dabei für maximal 490 Kilometer - bei einem in Aussicht gestellten Normverbrauch von 21 bis 24,1 kWh pro 100 Kilometer. Maximal kann der Schwabe wie alle seine Brüder mit bis zu 270 Kilowatt laden und braucht am heimischen 11-kW-Anschluss neun Stunden um komplett zu erstarken. An der Schnellladesäule vergehen rund 20 Minuten, um den Akku auf 80 Prozent zu bringen. Für mehr Reichweite sorgt die große Bremsleistung, die der Taycan bietet, denn ein großer Teil der Verzögerung geschieht ohne die eigentliche Bremsanlage, denn die Rekuperation schiebt über das Bremspedal mit zu 275 Kilowatt zurück ins Akkupaket.
Das Fahrwerk bietet mit seiner variablen Luftfederung ebenfalls das sportlich abgestimmte Paket, dass man vom Taycan bestens kennt. An die Lenkungskennlinie müssen sich gerade Sportwagenfahrer etwas gewöhnen, doch hier haben die Schwaben seit dem Taycan-Start spürbar nachgebessert. Den Unterschied zum Taycan 4S macht weniger das Fahrgefühl, sondern die Optik mit Kombiheck und den Insignien aus der GTS-Schublade. Schwarze Elemente an Außenspiegeln, Schwellern und Lufteinlässen heben ihn vom Taycan 4S ebenso ab wie das serienmäßige Sport-Chrono-Paket und Aluräder mit 20 oder 21 Zoll großen Reifen. Im Innenraum genießen die Insassen bequeme Lederstühle mit Alcantara-Elementen an Türtafeln und dem Armaturenbrett, das sich gerade in Verbindung mit den Kontrastnähten sehenswert präsentiert. Zum Start ist die GTS-Version die einzige Möglichkeit, einen Porsche Taycan Sport Turismo zu bewegen. Doch schon im Frühjahr soll nachgelegt werden und auch die anderen Motorvarianten kommen nach Vorbild des Cross Turismo zum Kunden.
Fotos: Porsche
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- Veröffentlicht: 15. Dezember 2021