Captain Futures Flunder
Mit der Studie Fractal gewährt Peugeot auf der IAA einen Blick in die Zukunft des Infotainments: Im Zeitalter der Elektroautos werden Klänge extrem wichtig werden. Deswegen ist das Konzept-Auto ein rollendes Tonstudio.
"Klänge sind das vierte Element des Bedienkonzepts", erklärt Matthias Hossann, der Chef der Peugeot Konzeptautos. Und was der ganz in schwarz gekleidete Mann meint, wird schnell deutlich, wenn in dem futuristisch anmutenden Coupé Fractal Platz nimmt. Die Türen und große Teile des Cockpits sind mit Profilen verkleidet, die an ein Tonstudio erinnern und, wie rund 80 Prozent des Innenraums, aus dem 3D-Drucker stammen. Diese Herstellungstechnik soll in Zukunft eine wichtige Rolle bei den Autos der Löwenmarke spielen. Dazu kommen Türapplikationen, die - wie die Kabel hochwertiger Hifi-Lautsprecher - aus Kupfer bestehen. Die echten Lautsprecher - 14 an der Zahl - kommen vom französischen Hifi-Highend-Hersteller Focal und Membranen aus Leinen.
Nur eine Tonne Gewicht
Fast jede Aktion des Fahrers wird mit einem passenden Klang untermalt. Setzt man den rechten Blinker, kommt ein synthetischer Sound von rechts. Genauso beim Navigationssystem, das die Richtungsansage ebenfalls durch die entsprechende Beschallungsquelle unterstreicht: wenn es nach links geht, meldet sich die Stimme auch von links. Selbst in den Rückenlehnen der Sitze befinden sich vibrierende Kissen, die auf die Musik reagieren und sie so fühlbar machen. Damit die Soundfiles auch zur futuristischen Flunder passen, haben die Franzosen den brasilianischen Klangkünstler Amon Tobin engagiert. Der Blick in die automobile Zukunft ist nicht nur reine Spielerei: E-Autos müssen in Zukunft gehört werden, damit die anderen Verkehrsteilnehmer ihrer gewahr werden. Wenn Captain Future sich im Fractal nähert, klingt der rollende Stealth Bomber, wie ein Raumschiff.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 01. September 2015