Die Luftfederung (kommt von Continental) an der Hinterachse garantiert ein geschmeidiges Abrollen. Im Chairman schwebt man dahin, Geschwindigkeit ist eine Größe, die mit jedem Meter an Bedeutung verliert. Doppelte Verbundglas-Scheiben halten den Umwelt-Lärm der quirligen Millionen Metropole Seoul von den Insassen ab. Wenn das dicke Glas einmal nicht ausreicht, hilft immer noch der satte Klang aus 17 Lautsprechern.
Kräftige Arme sind nötig
Wer dem herkömmlichen Autofahren derart weit entrückt ist, wie der Chairman, gibt sich nicht mit gewöhnlichen Gradmessern, wie Agilität und Längsdynamik ab. Die 306 PS des betagten Fünfliter-Mercedes-Motors (M 113 E50) reichen in Kombination mit der Siebengang-Automatik allemal, um auf Koreas Straßen, das Alphatier zu mimen. Bis auf 245 km/h wuchtet die Sternen-Power den Zwei-Tonnen-Kreuzer. Apropos Mercedes: "Die Plattform des aktuellen Chairman ist eine komplette Eigenentwicklung", betont Ssangyong-Chef Johng-Sik Choi. Dem Vorgänger sah man noch die enge Verwandtschaft zur E-Klasse der Baureihe W210 an. Diese Zeiten sind längst vorbei.
Als Chauffeur eines Chairman W Kaiser V8 braucht man kräftige Arme und scharfe Augen. Bis sich der koreanische Luxus-Kreuzer in die Kurve legt, ist ein deutlich größerer Lenkeinschlag nötig, als bei anderen Oberklasse-Modellen. Also müssen enge Ecken ganz genau anvisiert werden.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 15. Juni 2016