- Details
- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 25. April 2015
Nun also der XE. Und diesmal könnte es klappen. Denn der XE ist nicht nur ein rundum gelungenes Auto - er ist auch erfahrbar ein Jaguar. Neu durchkonstruiert, mit neuen Motoren und gebaut in einer neuen Fabrik auf dem Gelände des Land Rover-Stammwerkes im britischen Solihull. Und er ist vom Preis her konkurrenzfähig aufgestellt. Der XE 20d mit Handschaltung und 180 PS hat einen Basispreis von 36.500 Euro. Ein von der Leistung her in etwa vergleichbarer Mercedes C 220 Bluetec startet bei 38.675 Euro, der Audi A4 2.0 TDI bei 35.050 Euro und der BMW 320d ab 36.500 Euro. Speziell auf die Dienstwagen-Fuhrparks zielt Jaguar mit einer 163-PS-Version des Diesels. Die kostet zwar mit 36.500 Euro keinen Cent weniger als der stärkere Diesel, sorgt aber für schmalere Unterhaltskosten - etwa im Verbrauch, der offiziell bei 3,8 Litern auf 100 Kilometern liegen soll, oder dank der auf zwei Jahre verlängerten Wartungsintervalle. Auch die Garantiezeit passt nun mit drei Jahren perfekt zu den üblichen Leasingzeiträumen.
Kerniger Diesel
Schon optisch hat der neue XE nichts mehr mit seinem eher rundlich barocken Vorfahren zu tun. Das Außendesign der 4.672 mm langen, 2.075 mm breiten und 1.416 mm hohen Limousine folgt der aktuellen Optik der Briten: Klar, sportlich, stringent. Auch innen besteht keine Verwechslungsgefahr mehr - vor allem in der Automatik-Version. Dort findet sich natürlich der Drehknopf für die Achtgang-Automatik von ZF, der nach dem Drücken des Startknopfes aus der Mittelkonsole hochfährt und über den sich die Fahrstufen einstellen lassen. Das Navigationssystem hat einen angemessen großen Bildschirm und die Darstellung mit der Pixelei früherer Jahre nichts mehr zu tun
Der Qualitätseindruck rundum entspricht dem Premiumanspruch der Briten: von kühler Eleganz, sachlich, passgenau, sauber verarbeitet, die Materialien hochwertig. Eine gute Mischung aus Komfort und Seitenhalt bieten die vorderen Sitze. Vorne sind die Platzverhältnisse üppig - hinten auch dank der coupéhaften Dachlinie eher eingeschränkt. Aber das kann die Konkurrenz auch nicht besser. Der Laderaum liegt mit 450 Litern im klassenüblichen Rahmen. Wer satten Fahrspaß inklusive Kompressorsurren sucht, für den ist der XE-S mit V6-Benziner und 340 PS die beste Wahl - der kostet dann allerdings auch die Kleinigkeit von 54.600 Euro. Aber auch der Vierzylinder-Turbodiesel mit 132 kW/180 PS passt schon bestens zu der sportlichen Linie des XE. Nach dem Anlassen meldet sich der Diesel zwar kerniger als bei den deutschen Konkurrenten zur Arbeit - doch nach den ersten Kilometern legt sich das dann deutlich, wenn auch nicht völlig. Störend ist das zu keiner Zeit - und warum auch muss ein Diesel eigentlich immer klingen wie ein Benziner?